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Kostenplan für das gekaufte Haus
Nicht nur der Kaufpreis bestimmt die Gesamtkosten eines Hauskaufs. Der Immobilienerwerber muss je nach Zustand der Immobilie mit vielen weiteren Euros rechnen. Ein detaillierter Kostenplan hilft hier, den Überblick zu wahren.
Immobilienkosten
Der Kaufpreis
definiert sich als Festpreis für die Immobilie oder Eigentumswohnung
und das Grundstück. Das ist ein entscheidender Vorteil gegenüber
dem Neubau, wo die Baukosten manchmal sehr schwer zu kalkulieren sind. Aber
darüber hinaus möchte auch der Fiskus seinen Anteil sehen. 3,5 Prozent
des Kaufpreises fallen noch einmal an Grunderwerbssteuer an. Ein Notar beurkundet
den Kauf, dessen Leistungen kosten noch einmal etwa ein Prozent vom Kaufpreis.
Mit der Eigentumsumschreibung im Grundbuch ist der Erwerber offizieller Eigentümer
der Immobilie. Aber auch dafür fallen Kosten in Höhe von etwa 0,5
Prozent des Kaufpreises an. War ein Makler bei der Vermittlung hilfreich,
will dieser natürlich auch sein Honorar sehen.
Renovierungskosten
Ein Nachteil
gegenüber dem Neubau ist, dass Altbauten möglicherweise aufwendig
renoviert werden müssen. Zudem ist auf den ersten Blick für den
Laien nicht genau abschätzbar, welche Schäden beseitigt werden müssen.
Ist dann das Dach marode oder die Heizungsanlage hoffnungslos veraltet, dann
summieren sich hier gewaltige Summen. Wenn ein Ausbau geplant ist -
etwa für Gauben im Dachgeschoss - dann fallen auch in diesem Punkt
noch Gebühren für die behördliche Prüfung und die Baugenehmigung
an.
Finanzierungskosten
Damit sind
nicht die tatsächlichen Kreditraten gemeint. Vielmehr sind es feste Kosten
rund um die Finanzierung. So soll der Notar den Kreditvertrag begleiten und
im Grundbuch muss die Grundschuld zugunsten der finanzierenden Bank bestellt
werden. Das kostet etwa 0,5 Prozent der Darlehenssumme. Einige Kosten der
Finanzierung sind nicht im Effektivzins erfasst. So muss manchmal etwa die
Wertschätzung der Immobilie durch die Bank extra bezahlt werden.
Umzugskosten
Vielleicht soll mit
dem Eigenheim auch gleich das Mobiliar ausgewechselt werden. Zumindest aber
ist der Umzug ein guter Zeitpunkt zum Aussortieren und Neuanschaffen. Das
verursacht entsprechend Kosten. Der Umzug selbst ist ebenfalls teuer. Je nach
Variante - vom „Sparmodell“ mit dem eigenen Auto bis über
den Komplettservice einer Spedition - sind die Kosten hier ganz unterschiedlich.
wissen.de-Tipp:
Immobilienerwerber haben den Vorteil gegenüber Hausbauern, dass sie die
fertige Immobilie recht genau in ihren Kosten einschätzen können.
Sollte bei der Bewertung des Zustandes Hilfe erforderlich sein, dann hilft
die Architektenkammer oder der Verband Privater Bauherren. Diese Beratung
kostet Geld, das ist aber angesichts der hohen Kosten gut investiert. Trotzdem:
Wer sich vorher nicht genau über noch variable Kostenpunkte informiert
- etwa Renovierung oder Umzug - der kann ein blaues Wunder erleben.
Deshalb ist es auch für Immobilienerwerber sehr wichtig, vorab Kosten
zu recherchieren und sich hinterher auch strikt an die gewünschten und
ermittelten Maximalgrenzen für einzelne Produkte zu halten. Generell
kann ein Notgroschen für unvorhergesehene Ausgaben von etwa 5.000 bis
10.000 Euro nicht schaden.