Lexikon

blockfreie Staaten

non-aligned movement, Staaten, die eine Politik der Bündnis- oder Blockfreiheit praktizieren. 2009 hatte die Bewegung der Blockfreien 118 Mitglieder. Dazu zählen die meisten afrikanischen, asiatischen und einige lateinamerikanische und europäische Staaten.
Ausgangspunkt für die Bewegung der Blockfreien war die Ost-West-Spaltung der Welt seit Ende der 1940er Jahre, durch die auch die im Zuge der Entkolonialisierung unabhängig gewordenen Staaten in den Sog des westlichen oder östlichen Lagers zu geraten drohten. Führende Persönlichkeiten der Blockfreien waren Nehru, Nasser und Tito, die in den 1950er Jahren großen Anteil an der Entstehung der Bewegung hatten (Bandung-Konferenz 1955). Während des Ost-West-Konflikts trat die Bewegung der Blockfreien u. a. als Interessenvertretung der Entwicklungsländer in der UNO auf. Nach dem Ende der bipolaren Ordnung liegt ein Schwerpunkt auf der Interessenvertretung der Staaten der südlichen Halbkugel als Gegengewicht zur Politik der westlichen Industrienationen unter Führung der USA.
Bandung-Konferenz: Konferenzsaal
Bandung-Konferenz: Konferenzsaal
Die Mitglieder der Bandung-Konferenz einigten sich auf eine neutrale Haltung zwischen Ost und West zur Sicherung der Unabhängigkeit und Entwicklung.
Konferenzen: 1961 Belgrad, 1964 Kairo, 1970 Lusaka, 1973 Algier, 1976 Colombo, 1979 Havanna, 1983 Delhi, 1986 Harare, 1989 Belgrad, 1992 Jakarta, 1995 Cartagena, 1998 Durban, 2003 Kuala Lumpur, 2006 Havanna; 2009 Sharm Ash Shaykh.
Belgrader Konferenz: Josip Tito
Josip Tito während der Belgrader Konferenz
Der jugoslawische Präsident Josip Tito eröffnet am 1. September 1961 die Konferenz der 25 blockfreien Staaten in Belgrad.
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