Lexikon
Guatemạla
Bürgerkrieg und Demokratisierung
Als Staatspräsident Jacobo Arbenz Guzmán (1951–1954) den Einfluss der Großgrundbesitzer und der ausländischen Konzerne einschränken wollte, putschte das von den USA unterstützte Militär, das in den folgenden Jahrzehnten zum bestimmenden Machtfaktor wurde. Seit den 1960er Jahren bekämpfte eine linksextreme Guerilla die verschiedenen Regierungen. Auf der Gegenseite bildeten sich rechtsextreme militante Gruppierungen („Todesschwadrone“), die mit dem Militär gegen die Guerilla, aber auch gegen die indigene Zivilbevölkerung vorgingen. Die Wahl einer Verfassunggebenden Versammlung leitete 1984 die Demokratisierung ein, 1985 konnten erstmals seit Jahrzehnten freie Wahlen abgehalten werden. Zur Beendigung des langjährigen Bürgerkriegs, der rund 200 000 Todesopfer gefordert hatte, schlossen Guerilla und Regierung im Dezember 1996 ein Friedensabkommen. Die weit verbreitete Korruption sowie die Benachteiligung der indigenen Bevölkerung behinderten aber eine nachhaltige demokratische Entwicklung. Bei den Präsidentschaftswahlen 2003 konnte sich der konservative Unternehmer Oscar Rafael Berger Perdomo als Kandidat des Wahlbündnisses GANA durchsetzen. Unter seiner Regierung wurde 2005 das Abkommen über die Zentralamerikanische Freihandelszone CAFTA ratifiziert. Ein Hauptproblem der Innenpolitik blieb die starke Dominanz des organisierten Verbrechens, vor dem die Bevölkerung durch staatliche Institutionen nicht ausreichend geschützt werden konnte. Die Präsidentschaftswahlen 2007 gewann Álvaro Colom (UNE), der Kandidat der linken Opposition. Die Präsidentschaftswahlen 2011 gewann der PP-Politiker Otto Pérez Molina.
- Einleitung
- Natur und Klima
- Bevölkerung
- Staat und Politik
- Wirtschaft
- Geschichte
- Unabhängigkeit und Herrschaft der Caudillos
- Bürgerkrieg und Demokratisierung
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