Lexikon
jịddische Literatur
die mit hebräischen Buchstaben geschriebene Literatur der jiddischen Schriftsprache. Seit ihren Anfängen im 13. Jahrhundert ist die jiddische Literatur im Wesentlichen eine Volksliteratur, die durch Bearbeitung biblischer Stoffe („Melochimbuch“ 1543; „Doniel“ 1557) oder mittelhochdeutscher Heldenepik („Schmuelbuch“ 1544) der religiösen Unterweisung und der Unterhaltung diente. Bedeutende Prosawerke des 16.–18. Jahrhunderts gehörten zur Fabelliteratur oder standen in der Tradition der Erbauungsliteratur, wie z. B. das Ende des 16. Jahrhunderts in Polen verfasste Zennerenne („Kommet und sehet ...“), eine Bibelparaphrase des Jakob Ben Isaak Aschkenasi. Das jiddische Theater entstand im 16./17. Jahrhundert nach dem Vorbild der Fastnachtsspiele mit den sog. Purimspielen, komödienhaften Umsetzungen biblischer Stoffe, die zum Purimfest aufgeführt wurden.
Mit der jüdischen Aufklärung (Haskala) begann zum Ende des 18. Jahrhunderts die moderne jiddische Literatur., die sich besonders in Osteuropa entfaltete und im 19. Jahrhundert mit dem erzählerischen Werk Mendele Moicher Sforims, I. L. Perez’ und Scholem Alejchems bedeutend wurde. Als Begründer des modernen jiddischen Theaters gilt A. Goldfaden Die Auswanderung osteuropäischer Juden in die USA ließ dort zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine von Europa unabhängige amerikanisch-jiddische Literatur entstehen, die in I. B. Singer einen herausragenden Vertreter fand. Heute gilt Israel als Zentrum der jiddischen Literatur, die sich zunehmend der Lyrik als Ausdrucksform bedient.
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