Lexikon

Kommunsmus

[
lateinisch communis, „gemeinsam“
]

Utopischer Gesellschaftsentwurf

Kommunistische Utopien sind antiken Ursprungs und beziehen sich auf Gesellschaftssysteme, in denen sich das Eigentum an Boden, Naturschätzen, Produktionsmitteln und erwirtschafteten Gütern im Besitz einer sozialen Einheit befindet und alle Gemeinschaftsmitglieder je nach ihren Bedürfnissen über Anteile an diesem Gemeinbesitz verfügen. Dabei besteht soziale Gleichheit bei Ausschluss privaten Eigentums. Kommunistische Elemente enthalten bereits die Lehren der griechischen Sophisten und Platons „Staat“, und kommunistisch inspirierte Gemeinschaften entstanden im antiken Urchristentum. Auch die Gesellschaftsutopien der Frühen Neuzeit sind kommunistisch orientiert: T. Morus' „Utopia“ (1517) ebenso wie T. Campanellas „Sonnenstaat“ (1623) oder F. Bacons „Neu-Atlantis“ (1638). Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts schufen die so genannten utopischen oder Frühsozialisten (u. a. F. N. Babeuf, C. Fourier, R. Owen, P. J. Proudhon) kommunistische Gesellschaftsentwürfe und bedienten sich bei deren Begründung in unterschiedlicher Weise der philosophischen Systeme der Aufklärung sowie der sozialen und politischen Erfahrungen der Französischen Revolution von 1789. Sie alle propagierten das Ziel der sozialen, rechtlichen und politischen Gleichheit durch Schaffung neuer kollektiver Lebens- und Arbeitsformen. Die Begriffe Kommunismus und Sozialismus wurden dabei zunächst synonym verwendet.
  1. Einleitung
  2. Utopischer Gesellschaftsentwurf
  3. Kommunismus und marxistische Theorie
  4. Etablierung des Kommunismus als Herrschaftsform
  5. Die Entwicklung der kommunistischen Herrschaftssysteme nach dem 2. Weltkrieg
  6. Ende des Sowjetkommunismus
  7. Ausblick
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