Lexikon

Langobrden

elbgermanischer Stamm, eigener Überlieferung zufolge skandinavischer Herkunft; nach Wanderungen durch das heutige Nord- und Ostdeutschland besetzten sie um 490 Gebiete nördlich von Noricum, siedelten dann, um 500 christianisiert (Arianismus), in Pannonien. Zusammen mit fremden Stämmen eroberten sie seit 568 Norditalien (Lombardei), Tuszien, Spoleto und Benevent und gründeten ein Reich mit der Hauptstadt Pavia. Zu den Römern standen sie als arianische Christen lange auch in religiösem Gegensatz; erst um 680 war ihre Katholisierung abgeschlossen. Im 8. Jahrhundert führte die Eroberungspolitik König Liutprands und seiner Nachfolger zum päpstlich-fränkischen Bündnis gegen sie. Karl der Große nahm König Desiderius gefangen und ließ sich selbst zum König der Langobarden krönen (774). Die langobardischen Fürstentümer von Benevent, Capua und Salerno blieben bis zur Eroberung durch die Normannen im 11. Jahrhundert selbständig. Im Mittelalter hat die Langobardenherrschaft in Italien noch lange nachgewirkt; hervorzuheben ist die Rechtskultur der Langobarden, auch die christlich-langobardische Kunst.
Germanen: Wanderungen 1.-6. Jh. n. Chr.
Germanen: Wanderungen
Herkunft der Langobarden
Herkunft der Langobarden
Anonyme Autoren beschreiben in der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts die Herkunft des germanischen Stammes der Langobarden. Das Langobardenreich in Italien erreicht bis Mitte des 8. Jahrhunderts seine größte Ausdehnung:

Bevor das Volk der Langobarden noch diesen Namen angenommen hatte, zogen sie aus Skandinavien, das zwischen der Donau und dem Ozean liegt, aus und überschritten mit ihren Frauen und Kindern die Donau. Als die Hunnen bemerkten, dass sie die Donau überschritten und es wagten, mit ihnen Krieg zu führen, fragten sie, welches Volk es sei, das sich erdreistete, in ihr Land einzubrechen. Die Langobarden aber geboten ihren Weibern, ihr Haupthaar um Backe und Kinn zu binden, um durch den Anschein von Männertracht ... eine große Feindesmacht vorzutäuschen. Da soll eine Stimme über beiden Heeren gesagt haben: Dies sind die Langbärte; diese Völkerschaften behaupten, dies hätte ihr Gott gesagt, den sie als Heiden Wodan nannten. Daraufhin sollen die Langobarden gerufen haben: Wer auch immer uns den Namen gegeben hat, schenke uns auch den Sieg. In dieser Schlacht besiegten sie die Hunnen und fielen in einen Teil von Pannonien ein."

Sadt, Rohstoffe, Gebäude
Wissenschaft

Die Stadt als Rohstoff-Mine

Die Rohstoffe vieler Häuser und Autos landen nach deren Lebensende auf dem Müll. Forscher wollen die wertvollen Materialien zurückgewinnen. von MARTIN ANGLER Alle Labors sind kalt, weiß und steril? Von wegen. Die Wohnung Nr. 270 im Schweizer Städtchen Dübendorf ist lichtdurchflutet und hat warme Holzböden mit flauschigen...

Honigbiene an einer Blüte
Wissenschaft

Darmflora schützt Bienen vor Diabetes

Honigbienen ernähren sich vom zuckerreichen Nektar von Blütenpflanzen. Im Gegensatz zu Menschen mit einer solchen Diät entwickeln Bienen aber keine diabetesähnlichen Symptome. Warum das so ist, haben Biologen nun herausgefunden. Demnach tragen die Honigbienen bestimmte Mikroben in ihrem Darm, die ihren Stoffwechsel beeinflussen....

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch