Lexikon
rauchen
das Inhalieren von Tabakrauch, der bei der Verbrennung von Tabakblättern in Zigaretten, Zigarillos, Zigarren oder Pfeifen entsteht. Die gewünschte Wirkung wird durch das im Tabakrauch enthaltene Nicotin hervorgerufen. Es bewirkt u. a. eine Zunahme der Herzfrequenz, erhöht den Blutdruck, steigert kurzfristig die psychomotorische Leistungsfähigkeit sowie Konzentration und Gedächtnisleistungen und ruft angenehme Empfindungen hervor. Diese Wirkungen setzen beim Rauchen unmittelbar ein, lassen aber auch schnell wieder nach. Schon nach etwa 20 Minuten ist die Wirkung weitgehend abgeklungen, sodass erneut das Verlangen nach Nicotin entsteht. Bleibt die Nicotinzufuhr aus, kommt es zu Entzugserscheinungen wie Aggressivität, depressive Stimmung, Konzentrationsstörungen, Unruhe, Schlafstörungen und Appetitsteigerung. Rauchen führt zu körperlicher, noch mehr aber zu psychischer Abhängigkeit (Nicotin).
Gesundheitsschädliche Wirkungen
Tabak: Auswirkungen
Tabak: Auswirkungen
Die Wirkung des Tabakrauchs ist in höchstem Maße gesundheitsschädlich. Seine Hauptbestandteile Nicotin, Reizstoffe, Kohlenmonoxid und krebserregende (karzinogene) Stoffe greifen direkt die Atemwege (Mund, Rachen und Lungen) an, außerdem indirekt Herz, Kreislauf und Magen sowie den Fetus im Mutterleib.
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Geschichte
Vor der Entdeckung Amerikas (1492) inhalierte man in Europa den Rauch von Gräsern, Baumfrüchten u. a. zur Bekämpfung von Krankheiten. Das Rauchen von Tabakblättern war ursprünglich in verschiedenen altamerikanischen Kulturen als Kulthandlung (Friedenspfeife) verbreitet und wurde erst nach der Entdeckung Amerikas im 16. Jahrhundert durch die Spanier nach Europa gebracht. – Rauchverbote wegen der gesundheitsschädlichen Wirkungen des Rauchens gab es in Deutschland schon zur Zeit des Nationalsozialismus. In den 1960er und 1970er Jahren kam es in Europa aufgrund von Antiraucherkampagnen zu partiellen Werbeverboten für Tabakwaren. Anfang der 1980er Jahre erschienen in Deutschland Warnhinweise auf Zigarettenpackungen. Mitte der 1980er Jahre führten Antiraucherkampagnen im In- und Ausland zu Raucheinschränkungen, besonders in öffentlichen Gebäuden. Rauchfreie Zonen bis hin zum Verbot (z. B. in Flugzeugen) werden auch zunehmend in Gaststätten und Verkehrsmitteln eingerichtet. Als erstes Land der EU führte die Republik Irland 2004 ein totales Rauchverbot in öffentlichen Einrichtungen, einschließlich der Pubs, ein. Auch Italien setzte 2005 ein komplettes Rauchverbot in Restaurants durch. Seit 2007 gilt auch in Deutschland bundesweit ein Rauchverbot in öffentlichen Verkehrsmitteln und Einrichtungen des Bundes. In den Bundesländern wurden Regelungen zum Nichtraucherschutz z. T. schon früher umgesetzt (2004/2005). Ebenso wurde 2007 und 2008 sukzessive ein Rauchverbot für Gaststätten und Kneipen umgesetzt. (Ausnahmeregelungen Rauchverbot).

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