Lexikon

Religin

[
lateinisch
]

Geschichte des Religionsbegriffs

Der Begriff Religion wurzelt im lateinischen religio, das eine Vielfalt von Bedeutungen trägt. Es bedeutet ebenso (abergläubisches oder religiöses) Bedenken wie Gewissenhaftigkeit, Religiosität, Gottesfurcht, Gottesdienst, Religionswesen, Kultus, das Heilige, Heiligkeit, Heiligtum, aber auch Religionsverletzung im Sinne von Sünde oder Fluch. Aus diesem breiten Spektrum kristallisierten sich im Laufe der Kirchengeschichte immer wieder verschiedene Aspekte als besonders bedeutsam heraus. Der Begriffsdualismus zwischen ethischem Handeln und spiritueller Erfahrung manifestiert sich bereits in der Antike und hängt mit der unterschiedlichen Ableitung des Wortes religio zusammen: Ausgehend von dem Verb religere, „sorgsam beachten“, steht der Begriff im Zusammenhang mit dem Kultus und dessen gewissenhafter Beachtung; abgeleitet von religare, „anbinden, festbinden, (wieder) verbinden“, liegt die Betonung auf der spirituellen Vereinigung mit einer übernatürlichen (göttlichen) Macht. Die Akzentuierung verschiedener Aspekte und damit Wandlung des Religionsbegriffs in den vergangenen Jahrhunderten war immer auch ein Spiegelbild des jeweiligen geistesgeschichtlichen Kontextes. Während die Romantik noch das individuelle religiöse Erleben in den Vordergrund stellte, entwickelte sich gleichzeitig im Umfeld aufklärerischen Gedankengutes und einer verstärkt naturwissenschaftlich orientierten Welt ein intellektuell verankerter „natürlicher“ Religionsbegriff. Parallel dazu ist eine zunehmende Säkularisierung der Gesellschaft zu beobachten, durch die die Religion ihr jahrhundertelanges „Monopol“ in vielen wichtigen Bereichen verloren hat.
  1. Einleitung
  2. Geschichte des Religionsbegriffs
  3. Vielfalt der Religionen
  4. Religiöse Inhalte
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