Lexikon
Stickstoff
chemisches Zeichen N, farb-, geschmack- und geruchloses, gasförmiges chemisches Element der V. Hauptgruppe des Periodensystems, Atommasse 14,0067, Ordnungszahl 7, Siedepunkt –195,8 °C, Schmelzpunkt –210,5 °C; stabile natürliche Isotope: 14N (99,64%) und 15N (0,36%); atomarer Stickstoff, N, ist sehr reaktionsfreudig, während Distickstoff, N2, ein extrem stabiles Molekül ist (sog. inertes Gas, dient als Schutzgas). Distickstoff bildet mit 78,08 Volumenprozent oder 75,46 Gewichtsprozent den Hauptbestandteil der Luft. Gebunden mit anderen Atomen findet sich Stickstoff u. a. in Nitraten, Ammoniak, tierischen und pflanzlichen Proteinen und Nucleinsäuren. Stickstoff wird durch fraktionierte Destillation verflüssigter Luft gewonnen und in großem Umfang für die technische Gewinnung von Ammoniak nach dem Haber-Bosch-Verfahren und ähnlichen Verfahren verwendet. Stickstoff ist ein wichtiger Rohstoff für die Synthese von Stickstoffoxiden, Cyaniden, Amiden und Nitriden. Unentbehrlich in der Landwirtschaft sind Stickstoffdünger. Zwischen der obersten Erdschicht und der Atmosphäre findet ein Stickstoffkreislauf statt.
Verbindungen
Ammoniak und Ammoniumsalze; Lachgas; Stickstoffoxide; Salpetersäure; Salpetrige Säure; Stickstoffwasserstoffsäure, HN3; ihre Salze (Azide), z. B. Blei- und Silberazid, sind hochexplosiv (Initialsprengstoffe); Hydrazin, Hydroxylamin.
Geschichte
Obwohl Stickstoff in der Luft in großen Mengen vorhanden ist, wurde er wegen seiner Reaktionsträgheit erst 1772 von C. Scheele und D. Rutherford erkannt und isoliert. 1784 synthetisierte H. Cavendish Stickoxide und Salpetersäure aus molekularem Stickstoff und Sauerstoff mit Hilfe von elektrischen Entladungen. Großtechnisch wurde Luftstickstoff erst im 20. Jahrhundert zur Kalkstickstoff- und Ammoniaksynthese und zur Salpetersäuredarstellung genutzt.

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