Lexikon

Teer

bei der trockenen Destillation von Stein- und Braunkohle, Torf und Holz anfallende braune bis schwarze, zähe Flüssigkeit. Bei niedrigeren Temperaturen von 500600 °C entsteht Schwelteer (Tieftemperaturteer), der überwiegend aliphatische Verbindungen enthält, bei der Verkokung von Steinkohle bei Temperaturen um 1000 °C erhält man Kokereiteer (Hochtemperaturteer), der die größte Bedeutung hat. Er ist ein sehr kompliziertes Gemisch von etwa 10 000 überwiegend aromatischen Verbindungen. Einige dieser Aromaten (z. B. Benzpyren) sind dafür verantwortlich, dass Steinkohlenteer und Teerprodukte als krebserregend eingestuft werden.
Durch Aufarbeitung des Steinkohlenteers mithilfe verschiedener Destillationsverfahren erhält man zunächst Teeröle und einen Rückstand, der aus Pech besteht. Die weitere Verarbeitung führt zu wertvollen Rohstoffen, die die Farbstoff- und Arzneimittelindustrie benötigt, u. a. Benzol, Phenol, Naphthalin, Pyridin, Kresol, Indol, Chinolin und Phenanthren. Als Straßenbelag ist Teer heute verboten und durch Bitumen ersetzt.
Fischer André Grählert beim Heringsfang. Von den großen Schwärmen früherer Zeiten ist wenig übrig geblieben.
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