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Zweig

Stefan, österreichischer Schriftsteller, * 28. 11. 1881 Wien,  23. 2. 1942 Petrópolis (Brasilien; Selbstmord); Vetter von Max Zweig; pazifistisch-humanistischer Mittler zwischen den Völkern; emigrierte 1938 nach England, 1941 nach Brasilien; begann mit Lyrik („Die frühen Kränze“ 1906), Dramen („Jeremias“ 1917) und Novellen („Erstes Erlebnis“ 1911; „Angst“ 1920; „Amok“ 1922; „Verwirrung der Gefühle“ 1927), entwickelte sich dann zu einem von S. Freud beeinflussten biografischen Essayisten. Sammelbände: „Drei Meister“ 1920; „Die Heilung durch den Geist“ 1931; „Baumeister der Welt“ 1936. Einzelbände: „Joseph Fouché“ 1929; „Marie Antoinette“ 1932; „Erasmus von Rotterdam“ 1935; „Maria Stuart“ 1935; „Balzac“ (postum) 1946. Opernlibretto „Die schweigsame Frau“ 1935 (komponiert von R. Strauss). Spätere Erzählwerke: „Sternstunden der Menschheit“ 1927; „Ungeduld des Herzens“ 1938; „Schachnovelle“ 1941; „Legenden“ (postum) 1945. Erinnerungen: „Die Welt von gestern“ 1942.
  • Erscheinungsjahr: 1911
  • Veröffentlicht: Österreich
  • Verfasser: Zweig, Stefan
  • Deutscher Titel: Erstes Erlebnis
  • Genre: Vier Geschichten aus Kinderland
Mit dem Untertitel »Vier Geschichten aus Kinderland« erscheint beim Verlag Insel in Leipzig der Novellenband »Erstes Erlebnis« von Stefan Zweig (* 1881,  1942). Thema der Novellen »Geschichte in der Dämmerung«, »Die Gouvernante«, »Brennendes Geheimnis« und »Sommernovelette« ist die seelische Not und Gefühlsverwirrung, die die erste Liebe in jungen Menschen hervorruft.
  • Erscheinungsjahr: 1922
  • Veröffentlicht: Österreich
  • Verfasser: Zweig, Stefan
  • Deutscher Titel: Amok
  • Genre: Novellen einer Leidenschaft
Beim Verlag Insel in Leipzig erscheint der Band »Amok. Novellen einer Leidenschaft« von Stefan Zweig (* 1881,  1942). In diesen Erzählungen, die von Menschen handeln, die jeweils von einer einzigen, meist selbstzerstörerischen Leidenschaft erfasst sind, verbindet Zweig eine an der Psychoanalyse Sigmund Freuds geschulte Kunst der Psychologisierung mit der von Theodor Storm überkommenen Gattung der Rahmen- und Bekenntnisnovellen. Außer der Titelnovelle enthält der Band die Geschichten »Die Frau und die Landschaft«, »Fantastische Nacht«, »Brief einer Unbekannten« und »Die Mondscheingasse«.
  • Erscheinungsjahr: 1935
  • Veröffentlicht: Deutsches Reich
  • Verfasser: Strauss, Richard; Zweig, Stefan
  • Deutscher Titel: Die schweigsame Frau
  • Genre: Komische Oper in drei Akten
Der über 70-jährige Richard Strauss (* 1864,  1949) gerät wegen seines Eintretens für den Juden Stefan Zweig in große Schwierigkeiten mit dem nationalsozialistischen Regime. Zweig schrieb das Libretto für die Strauss-Oper »Die schweigsame Frau« nach der gleichnamigen Komödie von Ben Jonson. Unter der Leitung von Karl Böhm wird das im leichten Konversationston der alten Opera buffa gehaltene Werk am 24. Juni 1935 in Dresden uraufgeführt. Da Zweigs Name trotz des Widerstands der NS-Machthaber auf dem Premierenplakat abgedruckt ist, verschwindet das Werk nach wenigen Aufführungen vom Spielplan und wird in Deutschland erst nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgeführt.
  • Erscheinungsjahr: 1938
  • Veröffentlicht: Österreich
  • Verfasser: Zweig, Stefan
  • Deutscher Titel: Ungeduld des Herzens
  • Genre: Roman
Stefan Zweig (* 1881,  1942) veröffentlicht beim Verlag Bermann-Fischer in Stockholm seinen einzigen Roman, »Ungeduld des Herzens«. Zentrales Thema ist die unglückliche Leidenschaft eines unheilbar kranken Mädchens zu einem k.u.k. Offizier, an dessen feiger, nur auf sentimentalem Mitleid gegründeter Haltung die Leidende zerbricht. Das Thema kündigt Zweig in einem dem Roman vorangestellten Motto, das dem Text entnommen ist, an: »Es gibt eben zweierlei Mitleid. Das eine, das schwachmütige und sentimentale, das eigentlich nur Ungeduld des Herzens ist, sich möglichst schnell freizumachen von der peinlichen Ergriffenheit vor einem fremden Unglück, jenes Mitleid, das eigentlich gar nicht Mitleiden ist, sondern nur instinktive Abwehr des fremden Leidens vor der eigenen Seele. Und das andere, das einzig zählt das unsentimentale, aber schöpferische Mitleid, das weiß, was es will, und entschlossen ist, geduldig und mitduldend alles durchzustehen bis zum Letzten seiner Kraft und noch über dies Letzte hinaus.«
  • Erscheinungsjahr: 1941
  • Veröffentlicht: Österreich
  • Verfasser: Zweig, Stefan
  • Deutscher Titel: Schachnovelle
  • Genre: Novelle
Beim Verlag Bermann-Fischer in Stockholm veröffentlicht der in Brasilien lebende Stefan Zweig (* 1881,  1942) seine »Schachnovelle«, in der die Brutalität des nationalsozialistischen Regimes und seine Terrormethoden angeprangert werden. Die Gegensätze dieser Zeit erscheinen personifiziert in Dr. B., der aus der Gestapohaft als Nervenkranker entlassen wurde, und in dem primitiven und zugleich arroganten Weltschachmeister Mirko Czentovic. Dr. B., der gegen Czentovic verliert, verkörpert die sensible, durchgeistigte Ritterlichkeit, sein Gegner steht für den plumpen, kaltblütigen Überwältigungstrieb. Zweig begann mit einer Lyrik, die sich an Hugo von Hofmannsthal orientierte, und übersetzte die französischen Symbolisten Stéphane Mallarmé und Charles Baudelaire. Das Zentrum seines Werkes bildet später eine psychologisch analysierende Prosa. Weltberühmt wurden die Novellen »Amok« (1922), »Angst« (1925) und »Verwirrung der Gefühle« (1927) sowie der Roman »Ungeduld des Herzens« (1938), die Essays »Sternstunden der Menschheit« (1927) und die Dichterporträts »Baumeister der Welt« (1936).
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