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“Orchideenfächer” – “Brotlose” Studiengänge?

“Und was willst Du mal damit werden? Diese Frage kennen wohl die meisten Studenten der Geistes- und Sozialwissenschaften. Nach wie vor gelten Betriebswirte, Juristen, Mediziner, Informatiker und Naturwissenschaftler zu den aussichtsreicheren Bewerbern auf dem Arbeitsmarkt, zumal in den vergangenen Jahren die Zahl der Akademiker in den “Billig-Jobs zugenommen hat. Doch die Chancen für Absolventen der “Orchideenfächer wie z.B. Soziologie, Germanistik und Kunstgeschichte sind viel besser als häufig vermutet: Geistes- und Sozialwissenschaftler besitzen Schlüsselqualifikationen, die ihnen Vorteile im Berufsleben verschaffen. Und wer neben dem Studium berufspraktische Luft geschnuppert hat, ist bei den Personalchefs durchaus gefragt.

Veränderte Arbeitsmarkt-Landschaft für Geisteswissenschaftler

Brotlose Kunst oder gute Berufsaussichten? – Studenten der Geistes- und Sozialwissenschaften sind mittlerweile in vielen Unternehmen gerne gesehen.
dpa

Mussten Absolventen von so genannten Orchideenfächern bis vor wenigen Jahren noch befürchten, keinen ihrer Qualifikation entsprechenden Arbeitsplatz zu finden, bietet sich ihnen derzeit ein günstiger Arbeitsmarkt. Vor allem die freie Wirtschaft hat Geisteswissenschaftler für sich entdeckt und lockt mit zahlreichen Stellenangeboten.

Das belegt auch die Statistik: Um über 31 Prozent hätten die Stellenangebote für Geistes- und Sozialwissenschaftler im ersten Halbjahr 2001 zugenommen, so der Personaldienstleister Adecco und die Medienagentur EMC. Ferner seien laut Bundesanstalt für Arbeit die Arbeitslosenzahlen der unter 35-jährigen Studienabsolventen merklich gesunken. Zwar beziehen sich die meisten Stellenangebote eher selten auf die Kernkompetenz der oft geringschätzig als “Schwafler titulierten Akademiker. Aber sie bieten allen Absolventen, die keinen studiennahen Beruf an einer Universität, einem Kulturinstitut oder einer Forschungseinrichtung ergreifen konnten oder wollten, gleichermaßen interessante wie vielfältige Einsatzfelder.

Die Bezeichnungen der offenen Stellen reichen von Referent, wissenschaftlicher Mitarbeiter oder Projektleiter über Medienlektor, Vertriebsassistent, Trainee im Marketing, Berater im Sozialmarketing bis hin zum Fundraiser oder Key Account Manager. Dazu passt stellvertretend die Aussage eines Personalverantwortlichen der HypoVereinsbank: Häufig sei es unwesentlich, aus welcher Studienrichtung ein Bewerber komme; Hauptsache er bringe die nötigen “Soft Skills mit alles Weitere ließe sich aneignen.

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