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Verhalten im Skilift: So kommen Sie unfallfrei auf den Berg
Früher war der Aufstieg zum Skivergnügen ziemlich mühsam: Es ging zu Fuß den Berg hinauf. Heute haben wir es da schon bequemer: In allen Skigebieten warten motorisierte Lifte darauf, uns vom Tal zu den Berggipfeln zu befördern. Dabei gibt es ganz unterschiedliche Skilift-Varianten: Bei flacheren Pisten und den Übungshügeln sorgt meist ein Schlepplift für die Beförderung. Bei diesen klemmt man sich eine Stange oder einen Teller unter den Hintern und wird an diesem sanft bergaufwärts gezogen. Das Problem hierbei: Weil die Skier auf dem Schnee quasi mitfahren, braucht man etwas Körperspannung, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
Auf das richtige Verhalten kommt es an
Ein Sessellift wird meist dann eingesetzt, wenn größere Höhenunterschiede und längere Strecken überwunden werden müssen. Bei diesem setzt man sich auf eine Art Bank und lässt die Beine samt Skiern Baumeln. Einmal eingestiegen, kann hier kaum mehr etwas passieren, denn ein Sicherungsbügel schützt vor dem Herausfallen. Hier besteht die Hauptschwierigkeit darin, rechtzeitig in den Sessel zu kommen – und hinterher wieder heraus.
Angst muss man vor der Fahrt mit dem Skilift nicht haben: Wenn man einige Verhaltensregeln beherzigt, steht einer sicheren und angenehmen Fahrt auf den Gipfel nichts im Wege. Und wenn ein Unfall passiert, sind dies meist harmlose Karambolagen unter Skifahrern oder Stürze beim Ein- und Aussteigen. Schwerwiegende Liftunfälle, bei denen das Seil aus den Rollen springt oder gar Menschen aus einem Sessellift fallen, sind glücklicherweise sehr selten.
Ein- und Aussteigen ist am kritischsten
Die meisten Unfälle lassen sich vermeiden, wenn Skifahrer bei der Fahrt mit dem Lift einige Verhaltensregeln beachten. "Die meisten Unfälle passieren beim Ein- und Aussteigen", erklärt Liftexperte Klaus Simon vom TÜV Rheinland. "Lieber einen Bügel oder Sessel leer vorbeiziehen lassen als durch Hektik einen Sturz zu riskieren." Während der Fahrt mit dem Schlepplift sollte man die Stöcke in die äußere Hand nehmen, die Hände dabei am besten aus den Schlaufen nehmen. Im Sessellift hält man die Skistöcke dagegen am besten in der Mitte fest.
Besondere Vorsicht ist auch beim Ausstieg geboten: Öffnen Sie den Sicherungsbügel nicht schon 100 Meter vor der Bergstation, aus Angst, es nicht rechtzeitig zu schaffen - das provoziert geradezu einen Sturz. "Auf dem Sessellift darf der Sicherungsbügel erst auf Höhe des Hinweisschildes geöffnet werden", sagt Simon. "Dann gilt es, die Skispitzen anzuheben, die Stöcke startbereit in beide Hände zu nehmen und sie beim Aussteigen zum Anschieben zu benutzen." Beim Schlepplift gilt es, den Bügel möglichst schnell loszulassen und direkt Platz zu machen für die nachfolgenden Skifahrer – sonst ist eine Massenkarambolage vorprogrammiert.
Kinder lieber festhalten
Wenn Kinder mit dem Skilift fahren sollen, ist besondere Vorsicht nagebracht. Eltern sollten das Liftfahren auf jeden Fall mit ihren Kindern üben. Für Sessellifte gilt: Kinder unter 1,25 Meter Körpergröße dürfen nicht allein fahren, weil sie zu klein sind. Die Sesselkante ist für sie zu hoch, so dass sie beim Einsteigen nicht automatisch in die richtige Sitzposition gehoben werden. Während der Fahrt sollten Erwachsene mitfahrende Kinder zudem besser festhalten, damit sie nicht unter dem Sicherungsbügel durchrutschen können. Auch auf Schleppliften fahren Kinder am sichersten zu zweit.
Liftunfälle kann auch die Skibekleidung verursachen. Man sollte daher unbedingt darauf achten, dass sich herunterhängende Kordeln oder lange Schals nicht in dem Bügel des Sessellifts verfangen können. "Zu lange Schnüre oder Zugbänder einfach abschneiden und die Enden langer Schals unter der Jacke verstauen", rät Simon.