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Warum ist Freitag der 13., ein Unglückstag?

Freitag der 13. - hoffentlich schreibt ihr an dem Tag keine Klassenarbeit. Da geht doch alles schief! Wirklich? Warum fürchten wir uns eigentlich vor diesem Datum?

Monika Wittmann

Manche Leute haben Angst, wenn ihnen eine schwarze Katze über den Weg läuft. Andere freuen sich, wenn sie ein Hufeisen finden. Den Glauben an gute oder böse Vorzeichen nennt man Aberglauben.

Aberglaube kann das Leben ganz schön schwer machen. Wenn wir einen Schornsteinfeger sehen und uns drüber freuen ist das ja okay. Aber wenn man die ganze Zeit drauf wartet, dass was Schlimmes passiert, kann das einen Tag total kaputt machen.

Wissenschaftler nennen so was eine „selbsterfüllende Prophezeiung“. Das heißt: Genau das, wovor man sich fürchtet, passiert. Man benimmt sich automatisch so, dass alles schief läuft.

Die Angst vor der Zahl 13 ist vielleicht der häufigste Aberglaube. So lassen viele Hotels die Zimmernummer 13 und viele Fluggesellschaften die Reihe 13 aus, damit es keine Probleme gibt.

Aber was ist an der 13 so schrecklich? Eine Erklärung stammt aus der Bibel: Am letzten Abendmahl sollen insgesamt 13 Personen teilgenommen haben. Der 13. war Judas, der Jesus kurz darauf verriet.

Doch es gibt noch eine andere Erklärung, die viel, viel älter ist. Sie geht bis in die Steinzeit zurück. Für die ersten Menschen war die Welt sehr geheimnisvoll und erschreckend zugleich. Die Menschen beteten die Erde wie eine große Göttin an. War Mutter Erde gut gelaunt, beschenkte sie die Menschen reich mit Nahrung. War sie zornig, schickte sie Unwetter und die Menschen mussten leiden.

Eine alte Göttin ist Freya, die Liebes- und Fruchtbarkeitsgöttin der Germanen. Unser Freitag ist nach Freya benannt.
Freyas heilige Zahl war die 13. Das kommt daher, dass die ersten Menschen die Zeit in „Monden“ maßen. Ein Jahr hat 13 Monde, also Mondmonate. Ein Mondmonat ist soviel wie die Zeit zwischen zwei Vollmonden.

Später wurde die Zeit nach dem Sonnenstand berechnet. Die Zahl der Monate musste mit den vier Jahreszeiten übereinstimmte. So entstanden die Sonnenmonate: 4 x 3 = 12 Monate. Allerdings ging nun die Rechnung mit den Tagen nicht mehr auf. Deshalb sind die Monate im Sonnenkalender unterschiedlich lang.

Die Erfinder des Sonnenkalenders wollten, dass die Menschen nicht mehr an die alte Zeit denken sollten. Deshalb erzählten sie allen, die 13 sei eine Unglückszahl. Statt Mutter Erde beteten die Menschen neue Götter an. Doch es blieb ein bisschen Angst vor der Rache der unberechenbaren Fruchtbarkeitsgöttin zurück. So wurde Freyas Tag - Freitag, der 13. - zu einem gefürchteten Unglückstag.

Aberglaube erinnert oft an vergessene Göttinnen. Das gilt auch für schwarze Katzen: Katzen sind ja Tiere der Nacht. Alles, was mit der Nacht zusammenhängt - so wie der Mond und die Farbe schwarz - waren heilige Zeichen der großen Muttergöttin. Dagegen verehrten die alten Ägypter eine Katzengöttin namens Bastet. Und die Germanen glaubten, dass Freyas Wagen von einer Schar von Katzen gezogen wurde ...

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