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Weihnachtsbräuche in verschiedenen Länder
Unsere Bräuche
Hierzulande wird bereits 24 Tage vor dem eigentlichen Fest mit den ersten Vorbereitungen begonnen. Die eigene Wohnung wird weihnachtlich dekoriert und mit Lichtern geschmückt. Das wichtigste Element wird dabei durch den Adventskranz dargestellt. Dieser besteht aus immergrünen Zweigen und vier Kerzen. Beides symbolisiert die Hoffnung auf die Geburt des Christkindes. Jede Woche steigt die Hoffnung auf das Licht, das das Jesuskind in die Welt bringen soll, symbolisiert durch die steigende Anzahl brennender Kerzen.
Ebenso kleiden sich die Erwachsenen zum Feste schick. Die eigentliche Feier findet dann im Rahmen eines großen Weihnachtsessens statt, an dem alle gemeinsam teilnehmen. Je nach persönlicher Tradition werden die Geschenke im Anschluss oder bereits vor dem gemeinsamen Essen ausgepackt. Oft werden vorher gemeinsam Weihnachtslieder gesungen und bei besonders musikalischen Familien die Stücke mit Blockflöte oder am Klavier begleitet. Die Kinder werden dabei in dem Glauben gelassen, dass die Geschenke vom Christkind gebracht wurden.
Unterschiede zu anderen Ländern
Hier treten bereits die ersten Unterschiede zu anderen Ländern auf. Während in den größten Teilen Deutschlands, Österreich, der Schweiz, der Slowakei, Tschechien, Ungarn und Lateinamerika das Christkind die Geschenke bringt, wird es in Norddeutschland, England, den romanischen Ländern und Nordamerika vom Weihnachtsmann gebracht. Im englischem beziehungsweise amerikanischem wird dieser auch als „Father Christmas“ beziehungsweise „Santa Claus“ bezeichnet. Im Französischen als „Père Noël“ und im Iatalien als „Babbo Natale“ sowie in Russland als „Ded Moros“, was mit „Väterchen Frost“ übersetzt werden kann.
Etwas außergewöhnlicher ist Schweden, wo die Weihnachtsgeschenke weder vom Christkind noch dem Weihnachtsmann gebracht werden. Hier bringt der Weihnachtsbock (Julbock) die Geschenke. Oft wird zum Fest ein großer Julbock aus Stroh gefertigt, auf dessen Rücken sich verschiedene Gaben befinden. Dieser Julbock wird dann zu Weihnachten im Feuer verbrannt.
Weihnachtsbräuche in Europa
Selbst innerhalb Europas gibt es noch einige Unterschiede. In Griechenland beispielsweise ziehen die Kinder am 24. Dezember singend mit Trommeln und Glocken durch die Straßen. Dafür erhalten sie von anderen kleine Geschenke. In den folgenden 12 Nächten werden Weihnachtsfeuer entzündet. Diese sollen vor Kobolden schützen. Am ersten Januar erhalten die Kinder ihre Geschenke vom heiligen Vassilius. Aus Tradition gibt es zusätzlich Kuchen für die ganze Familie, in den eine Münze eingebacken ist. Derjenige, der die Münze findet, der wird im darauffolgenden Jahr vom Glück begleitet. Der eigentliche Höhepunkt des Festes ist der Zeitpunkt, an dem die Heiligen Drei Könige eingetroffen sind. Somit wird in Griechenland bis zum 06. Januar gefeiert.
Ähnlich ist es in Spanien. Auch hier ist die eigentliche Feier am 06. Januar. An diesem Tage erhalten die Kinder auch ihre Geschenke, oder wenn sie unartig waren stattdessen Kohlestücke. Die Ankunft der Heiligen Drei Könige wird schon am Vorabend durch einen großen Umzug gefeiert.
In Italien hingegen gibt es schon an Heiligabend die Geschenke. In Form einer Lotterie wird innerhalb der Familie die Aufteilung der Geschenke bestimmt. Jedes Geschenk trägt eine Nummer. Und je nach der Nummer auf dem Los, das aus einem Säckchen gezogen wird, erfolgt die Zuteilung. Doch wichtiger als die Geschenke, sind in Italien die Krippen. Jedes Jahr konkurrieren die Familien untereinander, wer mit der schönsten und prachtvollsten Krippe aufwarten kann.
In Polen beginnt die Weihnachtszeit mit einer Zeit des Fastens. Diese dauert vom ersten Advent bis Heiligabend. Sobald der erste Stern am Himmel steht, wird das traditionelle Weihnachtsessen begonnen. Meist enthält die Mahlzeit Fisch wie zum Beispiel Weihnachtskarpfen. Zudem wird immer ein Gedeck mehr eingedeckt, für den Fall, dass unerwartet Besuch eintrifft und als Zeichen der Gastfreundschaft.
Weihnachtsbräuche außerhalb Europa
Im Gegenzug dazu beginnt in Nordamerika das Weihnachtsfest erst mit der Mitternachts-Christmette. Dementsprechend liegt der eigentliche Beginn erst am 25. Dezember. Bis dahin müssen sich auch die Kinder mit ihren Geschenken gedulden. Am Abend des 25. findet dann das gemeinsame Familienessen statt. Traditionell gibt es genau wie auch zu Thanksgiving Truthahn.
In Amerika wird zudem sehr viel Wert auf Dekoration gelegt. Dementsprechend festlich und leuchtend findet das Weihnachtsfest statt. In Washington ist es zudem seit fast 100 Jahren Tradition, dass durch Anschalten der Lichterkette des „National Christmas Tree“ durch den Präsidenten der Vereinigten Staaten das Weihnachtsfest offiziell eingeleitet wird.