Lexikon

Stufentheorie

von Jacob Gottfried Weber (* 1779,  1839) begründete Harmonielehre, bei der auf jeder Stufe bzw. jedem Ton einer Skala ein Dreiklang aus leitereigenen Tönen aufgebaut wird; zur Kennzeichnung der Stufen werden römische Ziffern verwendet, z. B. in C-Dur IV für den Dreiklang auf dem Ton F; erweiterte oder modifizierte Dreiklänge erhalten zusätzlich hochgestellte arabische Zahlen: z. B. V7 für einen Dreiklang auf der 5. Stufe mit zusätzlicher Septime oder IV6 für die 1. Umkehrung eines Dreiklangs auf der 4. Stufe. Die Stufentheorie ist eine Weiterentwicklung der Generalbasslehre (Generalbass), als Wegbereiter gilt Georg Joseph Vogler; in der von Simon Sechter modifizierten Fassung hat sie insbesondere die österreichische Musiklehre geprägt und ist u. a. von Anton Bruckner und Arnold Schönberg angewandt worden; durch ihren wertneutralen, d. h. tonart-unabhängigen Ansatz eignet sich die Stufentheorie im Gegensatz zur Funktionstheorie auch zur Analyse von Jazz.
Meteorit, Dimorphos
Wissenschaft

Attacke im All

Erstmals wurde ein Planetoid beschossen, um seine Umlaufbahn zu verändern. Was sind die Hintergründe und Auswirkungen dieser kosmischen Karambolage? von RÜDIGER VAAS Der Tod kam aus dem Weltraum: Vor 66 Millionen Jahren traf ein etwa 10 bis zu 14 Kilometer großer Meteorit die Erde an der Küste der heutigen mexikanischen Halbinsel...

Foto von menschlichem Überresten aus der Maszycka-Höhle
Wissenschaft

Knochen belegen Gewalt-Kannibalismus im Magdalénien

Menschliche Überreste aus der Maszycka-Höhle in Polen zeugen davon, wie Gesellschaften in Mitteleuropa in der Altsteinzeit lebten und wie sie ihre Toten bestatteten. Spuren an diesen Knochen deuten darauf hin, dass die Körper der Verstorbenen systematisch zerlegt wurden – bis aufs Knochenmark, wie neue Analysen ergaben. Die Funde...

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch