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Die ganze Geschichte
Eine Pubertät im Dritten Reich
Sophie Scholl ist elf, als Hitler im März 1933 die Reichstagswahlen gewinnt und und unverzüglich die Weimarer Verfassung außer Kraft setzt. Ihre Pubertät - diese von Widersprüchen, Emotionen und Zweifeln geprägte Zeit - fällt damit in die Anfangsjahre des Dritten Reiches. Völlig selbstverständlich lässt sich die Heranwachsende, wie zuvor schon ihre Geschwister, von der euphorisierten Stimmung im Land begeistern und von der Idee einer neuen, tiefen Volksgemeinschaft beseelen. Die großartig inszenierten Fackelmärsche, die Trommelwirbel, das Spalierstehen, die Pathos geschwängerte Propaganda, das Versprechen von Freiheit, Gleichheit und Kameradschaft - all dies tut seine Wirkung auch auf Sophie. Ihrer Natur gemäß - keck, klar und kühn - steigt die Jugendliche im streng hierarchischen System der NS-Jugendorganisationen im Laufe ihrer vier aktiven Jahre schnell auf. Sie bringt es sogar bis zur Schaftführerin der Jungmädel in Ulm-Wiblingen.
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