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Diese ansteckenden Hautkrankheiten gibt es
Hautpilz: Hartnäckig aber heilbar
Es gibt mehrere Arten von Hautpilzen, die sich – je nach Erreger – an unterschiedlichen Körperregionen ansiedeln können. Gemein haben sie jedoch, dass sie sich an feuchten und warmen Stellen wohlfühlen. Fadenpilze nisten sich beispielsweise gerne zwischen den Zehen oder im Nagelbett ein. Fußpilz äußert sich durch starken Juckreiz, Rötungen und rissige Hautpartien. Bei Nagelpilz verfärben und verdicken sich die Nägel. Mit der Zeit werden sie dann porös. Die Ansteckung mit der Hautkrankheit erfolgt durch direkten Kontakt oder das Berühren kontaminierter Gegenstände.
Bei genitalen Pilzinfektionen, die vor allem durch den Hefepilz Candida verursacht werden, ist vor allem Geschlechtsverkehr ein häufiger Übertragungsweg. Ein Scheidenpilz kann sich durch Ausfluss, Brennen oder Jucken im Intimbereich äußern.
Damit es erst gar nicht zu einem Fußpilz kommt, ist es ratsam in öffentlichen Bädern oder Hotelzimmern immer (Bade-)Schuhe zu tragen. Um genitale Pilzinfektionen zu vermeiden, sollte man auf die richtige Intimhygiene achten.
Mehr Infos gewünscht? Interessierte können sich weiterführend auch hier zu Hautpilz informieren.
Herpes an der Lippe oder im Genitalbereich
Es beginnt mit einem Kribbeln, gefolgt von einem Spannungsgefühl, dann bilden sich juckende und schmerzende Bläschen an der Lippe. Herpes trifft viele Menschen ab und zu. Dabei wissen nur wenige, dass es sich hierbei um eine ansteckende Hauterkrankung handelt, deren Ursache das Herpes-simplex-Virus Typ 1 ist. Dieses wird durch
- Schmierinfektionen (zum Beispiel Küssen oder gemeinsames Benutzen eines Glases) oder
- Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen)
übertragen. Allerdings erfolgt die Erstinfektion – von Betroffenen weitgehend unbemerkt – meist schon im Kindesalter. Danach verstecken sich die Viren im Nervensystem und begeben sich in eine Art Ruhezustand, bis sie in bestimmten Situationen wieder ausbrechen. Zu den akuten Auslösern gehören beispielsweise Stress, starke Sonneneinstrahlungen oder hormonelle Veränderungen (zum Beispiel während der Menstruation).
Für Genitalherpes ist der Herpes-simplex-Virus Typ 2 verantwortlich. Die Hautkrankheit wird vor allem beim Geschlechtsverkehr übertragen. Die Viren können sich ebenfalls im Körper einnisten und durch bestimmte Faktoren reaktiviert werden. Zu den typischen Symptomen gehören Kribbeln, Schmerzen und Bläschen an Penis oder Scheide.
Windpocken und Gürtelrose – ein Virus, zwei Hautkrankheiten
Zu den Ursachen von Hautkrankheiten zählen ebenfalls Varizella-Zoster-Viren, die für Windpocken verantwortlich sind. In der Regel erkranken Kinder im Vorschulalter, die dann an Fieber und juckendem Hautausschlag mit Bläschen leiden. Ansonsten gesunde Kinder überstehen die Erkrankung meist ohne Folgen und sind anschließend immun. Eine Infektion bei Erwachsenen, Neugeborenen oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem kann jedoch gefährlichere Verläufe nehmen. Aus diesem Grund empfehlen Mediziner eine Impfung im Kindesalter.
Aber auch wer bereits Windpocken in jungen Jahren durchgemacht hat, kann später eine sogenannte Gürtelrose entwickeln. Die Hauterkrankung, die sich durch einen schmerzhaften, streifenförmigen Hautausschlag mit Bläschen auf einer Körperseite auszeichnet, wird nämlich durch dieselben Krankheitserreger verursacht. Nach dem Verschwinden der Windpocken nisten sich die Viren lebenslang im Körper ein und können unter gewissen Umständen (zum Beispiel bei krankheitsbedingter Abwehrschwäche) wieder aktiv werden. Eine Gürtelrose ist weniger ansteckend als Windpocken, dennoch sind die Erreger per Schmierinfektion übertragbar.
Krätze – wenn Milben starkes Kratzen verursachen
Immer wieder treten hierzulande sporadische Fälle von Krätze auf. Dabei handelt es sich ebenfalls um eine ansteckende Hautkrankheit, die durch Skabiesmilben ausgelöst wird. Betroffen sind vor allem Kindergärten, Schulen, Altenheime oder Krankenhäuser – also Gemeinschaftseinrichtungen, in denen viele Menschen längere Zeit auf engem Raum zusammenleben. Denn die Parasiten werden durch direkten Hautkontakt übertragen und gelangen beispielsweise beim gemeinsamen Spielen, Schlafen im gleichen Bett oder Hilfe bei der Körperpflege auf andere Menschen.
Die mit bloßem Auge kaum sichtbaren Krätzmilben nisten sich in die obere Hautschicht von Betroffenen ein und legen dort ihre Eier und Kot ab. Nach etwa 2 bis 5 Wochen machen sich erste Hautreaktionen bemerkbar.[1] Typisch sind starker Juckreiz und Brennen der Haut, die zum Kratzen verleiten – daher wird die Hautkrankheit auch „Krätze“ genannt. Zudem bilden sich oftmals etwa stecknadelkopfgroße Pusteln oder Knötchen. Bei genauer Betrachtung kann der Hautarzt meist feine Linien, die Milbengänge, in der Haut erkennen.
Warzen – unschöne Hautwucherungen
Pinsel-, Flach- oder Dornwarzen: Es gibt verschiedene Warzenarten, die sich unter anderem an Händen, Füßen oder im Genitalbereich bilden und sich im Aussehen stark unterscheiden. Gemeinsam haben jedoch alle Warzen, dass sie von Betroffenen als störend empfunden werden und mitunter sogar Schmerzen (zum Beispiel an der Fußsohle) verursachen.
Die gutartigen Hautwucherungen werden überwiegend durch humane Papillomviren (HPV) ausgelöst und sind ansteckend. Sie können durch direkten Kontakt, aber auch durch Schmierinfektionen, also beispielsweise das gemeinsame Benutzen von Handtüchern, weitergegeben werden. Übrigens ist es möglich, die Viren durch häufiges Berühren der Warze selbst auf andere Körperteile zu verteilen.
Die Wucherungen sind nicht weiter gefährlich und oftmals verschwinden sie nach einiger Zeit wieder von allein. Dennoch sollten Betroffene zur Abklärung der Hautkrankheit einen Dermatologen aufsuchen.
[1] Infektionsschutz: Krätze (Skabies): Informationen über Krankheitserreger beim Menschen. URL: https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/kraetze-skabies/ (18.01.2021).