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E-Learning – Holz- oder Königsweg?

E-Learning: Das ist mehr als nur ein Software-Vokabeltrainer oder der Griff zur Microsoft Encarta-CD, um für das Referat ein paar Hintergrundinformationen zu sammeln. Jeder weiß, dass das Internet ein einzigartiges virtuelles Forum darstellt, mit dem Wissen vernetzt und ausgetauscht werden kann. Zum Beispiel in virtuellen Klassenräumen oder elektronischen Seminaren, wo die Teilnehmer per E-Mail oder Chat miteinander kommunizieren. Die E-Learning-Branche bekam aber auch schon den einen oder anderen Dämpfer: Zum Training von komplexen Themen (etwa Verkauf), scheint Lernen am PC nicht immer geeignet nach einem Monat haben die meisten Teilnehmer erfahrungsgemäß das Handtuch geworfen. Anders im Bildungssektor: An US-Schulen, Hochschulen und Berufsbildungsstätten ist E-Learning fester Bestandteil des Lehrplans. Das digitale Lernen setzt sich auch an europäischen Bildungseinrichtungen durch. Deutsche E-Learning-Unternehmen reiben sich erwartungsvoll die Hände: Wurden 1999 im deutschen E-Learning-Markt nur etwa 20 Millionen Euro umgesetzt, sollen es bereits in 2004 über 570 Millionen sein.

Methodik und Didaktik des E-Learning

E-LEARNING GEHÖRT IN DIE SCHULE. H. BÜCKER

Generell hängen Lernerfolge nicht so sehr vom jeweiligen Medium, sondern von der Beherrschung des Mediums durch den Nutzer ab. Niemand lernt besser, nur weil die Inhalte bunter oder dynamischer aufbereitet sind. Am besten bewähren sich organisch gewachsene und sinnvoll verknüpfte Angebote, die den Nutzern größtmögliche Autonomie gewähren. Dazu einige Beispiele mit ihren Vor- und Nachteilen:

Unter Computer Based Training (CBT) versteht man Lernanwendungen, die über CD-ROM oder das Internet verteilt werden. Beim “Lernen mit Multimedia werden Texte, Abbildungen, Tonaufzeichnungen und Videosequenzen miteinander verknüpft. Die meist simplen didaktischen Konzepte lassen das Interesse der Nutzer jedoch meist schnell erlahmen. Zudem laufen die Inhalte nur nacheinander ab, ein exploratives, d.h. entdeckendes Lernen ist somit nicht möglich. Der Nutzer kann nur das Tempo selbst bestimmen, Inhalte und Vermittlungsstrategie sind vorgegeben. Daneben findet kein Austausch mit anderen Lernenden statt.

Beim Telelearning erfolgt die Lernbetreuung durch speziell ausgebildete Teletutoren. In virtuellen Klassenräumen oder Sprechstunden “trifft sich der Trainer mit der Lerngruppe. Bei den technisch ausgefeilteren Formen ist ein gemeinsamer Zugriff von Tutor und Schüler auf eine Anwendung möglich. Konkrete Probleme können dabei schnell und effizient beantwortet werden.

Eine neuere Form des E-Learning ist das so genannte Web-Based-Training (WBT). Dabei werden Lerneinheiten entweder öffentlich im Internet oder firmenintern im Intranet zur Verfügung gestellt. Bei dieser Lernform an vernetzten Computern können sich die Teilnehmer in Diskussionsgruppen und Chats austauschen.

Vor allem Unternehmen schätzen die Vorzüge von Just-Enough-Learning, das kurzfristige, Aufgaben bezogene Lernen aktueller Inhalte, sowie Open-Distance-Learning. Wie bei allen E-Learning Methoden können Teilnehmer hier jederzeit in ihr spezielles Pensum einsteigen und sich ihre Zeit frei einteilen.

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