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Erkältungszeit: Wissenswertes rund um Bakterien und Viren

Die Winterzeit ist traditionellerweise auch Erkältungszeit. Schniefnasen und hustende Kollegen gehören zum Alltag, Halsweh, Kopf- und Gliederschmerzen sind das, wovor man sich beim Aufwachen fürchtet. Denn die Grippe kennt viele Übertragungswege. Tröpfcheninfektionen und  Händeschütteln, Türklinken und Haltegriffe in Bus und Bahn sind bekannte Risiken in dieser Zeit des Jahres. Bakterien und Viren – so fürchten die Leute – nehmen diese Wege gerne um von einer zur nächsten Hand zu wandern und so zu einer möglichst großen Verbreitung zu gelangen. Aber stimmt das eigentlich? Wo liegt der Unterschied zwischen den kleinen Krankmachern und wie können sie wirkungsvoll gestoppt werden?

Keime können fiese Krankheitserreger sein, aber nicht jeder Keim ist schädlich. Wir klären den Unterschied zwischen Viren und Bakterien und wie Sie sich schützen.

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Zunächst einmal: Nicht jedes Bakterium ist ein Krankmacher und nicht jedes Virus führt zur Infektion. Keime haben viele verschiedene Ausprägungsformen und genauso viele Wege, von einem Körper zum nächsten zu gelangen. Dennoch gibt es natürlich grundsätzliche Unterschiede zwischen den beiden Erreger Typen.

Was sind Bakterien?

Der grundlegende Unterschied zwischen Viren und Bakterien liegt zunächst in ihrer Größe. Bakterien sind deutlich größer und haben zudem eine richtige Zellstruktur, während Viren nicht viel mehr als eine einfache Hülle mit DNA-Strang sind. Bakterien haben Ribosomen und Zytoplasma und können ihr Erbgut selbst vermehren und ihre Hülle selbst herstellen – heißt eine Vermehrung ist unter den richtigen Umständen ohne Probleme möglich, genauso wie das Überleben ohne Wirt.

Bakterien umgeben den Menschen ständig. Billionen von Bakterien bevölkern die Haut. Sie ernähren sich von Hautschuppen und Ausscheidungen. Manchmal machen sich auch Abbauprodukte der kleinen Helfer bemerkbar: Der menschliche Schweiß beispielsweise wird erst durch die Verwertung durch die Mikroben geruchsintensiv. Das sorgt jedoch auch für eine wirksame Schutzbarriere vor Eindringlingen. Wenn ein ungebetenes Zellgebilde auf der Haut landet, wird es durch die vorhandenen, alles wegfressende Bakterien ausgehungert und so wirksam bekämpft. Auf den Schleimhäuten sorgen Bakterien für die richtige Umgebung, im Verdauungsapparat sorgen sie für die Zersetzung der Nahrung – sie sind die Guten unter den Keimen, wenn auch hier einzelne Formen zu Krankmachern werden können.

Was sind Viren?

Viren sind im Gegensatz zu Bakterien explizit Krankheitserreger. Sie sind jedoch auch keine Lebewesen, ganz im Vergleich zu Bakterien, die sich selbst vermehren können. Das heißt, dass sie immer einen Wirt brauchen und ohne diesen auch nicht fähig sind, sich zu verbreiten oder gar zu überleben. Auf glatten Oberflächen sterben sie in wenigen Sekunden ab. Werden sie hingegen in feuchten Milieus wie beispielsweise Taschentüchern oder aber in den Handflächen genährt, bleiben sie länger erhalten. Ob durch Luft oder Berührung: Gelangen sie nicht zu einem anderen Wirt, sterben Viren schnell ab.

Bakterien sind deutlich größer as Viren und haben eine richtige Zellstruktur.

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Die Verbreitung von Viren und Bakterien

Wie die Unterschiede bereits besagen: Viren und Bakterien haben zwei unterschiedliche Arten von Verbreitung. Während Bakterien im feuchten und warmen Milieu heranwachsen und sich von selbst vermehren, brauchen Viren einen Wirt um sich reproduzieren zu können. Ihre Zellstruktur gibt es nicht her, dass eine Vermehrung von innen heraus geschieht. Stattdessen docken sie an einen Wirt an, wo sie ihre DNA abgeben und die Zelle zur Virenproduktion manipulieren. Die Zelle produziert dann so lange kleine neue Viren, bis sie platzt und die neuen Erreger freigesetzt werden. Um diesen Prozess zu starten müssen sie in einen Körper gelangen. Während Bakterien auf der Haut wirksam gegen das Eindringen der Viren vorgehen können, sind die Schleimhäute hier deutlich im Nachteil. Sobald ein Virus also in die Nähe der Schleimhäute gelangt und sich hier an eine Zelle andocken kann, besteht die Gefahr einer Infektion.

Am schnellsten läuft eine Infektion über die Hände ab. Da der Mensch sich durchschnittlich alle zwei Minuten ins Gesicht fasst, gelangen Krankheitserreger leicht in die Nähe der Schleimhäute und können hier angreifen. Auch die Luft ist ein effizienter Übertragungsweg. In anderthalb bis zwei Meter Umkreis kommt es auch leicht zu Tröpfcheninfektionen – das ist ein Grund, weswegen Bahnen und Busse solch gefürchtete Verkehrsmittel in der Erkältungszeit sind. Dichtgedrängt finden die Viren schlichtweg immer einen neuen Wirt. Ist das Immunsystem dann bereits ausgelastet, ist die Abwehr des Krankheitserregers nicht mehr gänzlich gegeben – und das Virus hat einen neuen Wirt gefunden, wo es sich ungestört breit machen kann.

Über den Erfolg eingedrungener Viren entscheidet das Immunsystem.

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Krankheitserreger stoppen

Wie aber können Bakterien und Viren nun daran gehindert werden, krank zu machen? Prinzipiell entscheidet ab Eindringen des Virus in den Körper lediglich das Immunsystem über Sieg oder Niederlage. Es ist also nicht notwendig sich in einer möglichst reinen Umgebung aufzuhalten und jegliche Krankheitsherde zu meiden – zumindest als gesunder Mensch mit funktionierenden Abwehrkräften. Sind diese nicht vorhanden oder ausreichend gestärkt, sei es, weil schon andere Immunabwehrprozesse den Körper beschäftigen, so kann eine Infektion leichter von statten gehen. Ist das der Fall, so sind gewisse Vorsichtsmaßnahmen hilfreich. Häufiges Händewaschen mit Wasser und Seife ist bereits ein wirksamer Schutz, denn die meisten Hüllen von Viren werden durch Seife bereits zerstört und der Erreger so unschädlich gemacht. Auch Luftreiniger können helfen, die Luft in Erreger-gespickten Umgebungen sauber zu halten. Anbieter wie das Luftreinigerdepot informieren über Anwendungsgebiete und Wirksamkeit. Sinnvolle Einsatzbereiche wären beispielsweise die Wartezimmer von Arztpraxen oder auch Flugzeuge, Busse und Bahnen, wo neben Erregern auch Feinstaub und Kleinstpartikel zur Belastung der Luft beitragen.

Fazit

Es gibt große Unterschiede zwischen Viren und Bakterien – und nicht alle dieser Keime, was die übergeordnete Bezeichnung ist, machen krank. Bakterien beispielsweise sind überall und es gibt auch gute Arten davon. Der menschliche Körper, besonders der Verdauungsapparat, wäre ohne Bakterien gar nicht funktionsfähig. Das heißt: Eine klinisch reine Umgebung ohne ein einziges Bakterium würde große Probleme mit sich bringen. Denn manche von ihnen sind sehr nützlich und sogar lebensnotwendig. Viren hingegen können zu einer ernsthaften Bedrohung für den Menschen werden, hier hilft auf Dauer nur ein gut funktionierendes Immunsystem. Sehr belastete Umgebungen hingegen können von Hilfsmitteln wie Luftreinigung profitieren, genauso hilft es, häufig mit Wasser und Seife Hände zu waschen.

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