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Erster WM-Titel geht an Uruguay

26 Jahre nach Gründung des Weltfußballverbandes FIFA am 21. Mai 1904 ging ein lange gehegter Wunschtraum in Erfüllung: Der Titelkampf aller Mitgliedsverbände. Die Wahl des Austragungsortes fiel auf das Fußball verrückte Uruguay. Der Gastgeber setzte sich unter 13 Nationen durch und wurde erster Weltmeister der Fußball-Geschichte.

Scharfe Sicherheitsvorkehrungen

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"Nie zuvor habe ich solche Beispiele von emotionaler Leidenschaft, Enthusiasmus und Begeisterung erlebt, wie sie dieser Sieg freisetzte. Als die Fahne Uruguays am Siegesmast hochstieg, die Spieler des Weltmeisters weinend dem Fahnentuch nachschauten, schien sich das ganze Volk des Weltmeisters im Stolz auf diesen Erfolg zu verbinden...". So beschrieb der Franzose Jules Rimet, FIFA-Präsident und Motor der Weltmeisterschafts-Idee, die Siegerehrung nach dem Finale. Das südamerikanische Gastgeberland Uruguay hatte in einem spannungsgeladenen Spiel den Nachbarn und Rivalen Argentinien mit 4:2 in die Schranken gewiesen und den ersten WM-Titel der Fußballgeschichte errungen.

Vor 70 000 Zuschauern aus Sicherheitsgründen wurden nicht mehr Zuschauer eingelassen entwickelte sich von der ersten Minute an ein ausgewogenes Spiel. Zur Pause führten die Argentinier überraschend mit 2:1. Der Ausgleichstreffer, den Cea in der 60. Minute schoss, kündigte jedoch die Wende zugunsten der "Himmelblauen" an. Angetrieben vom frenetischen Beifall der heimischen Schlachtenbummler brachte Iriarte seine Mannschaft eine Viertelstunde später in Führung, ehe Castro drei Minuten vor Schluss den Sieg perfekt machte. Das Endspiel war für die Veranstalter und ganz Südamerika das Traumfinale. In Argentinien und Uruguay, diesseits und jenseits des Rio de la Plata, kam es zu bitterbösen Pressekampagnen, die alles bisher da Gewesenes in den Schatten stellten. Von Buenos Aires aus stachen ganze Dampferflottillen mit Schlachtenbummlern in See. Einige Schiffe verirrten sich im Nebel oder liefen auf Grund.

Die Sicherheitsvorkehrungen im Stadion waren außerordentlich scharf. Wegen der aufgeheizten Atmosphäre bestand der belgische Schiedsrichter John Langenus darauf, dass alle Zuschauer auf Waffen hin untersucht wurden. Außerdem bat er sich hinter jedem Tor eine Leibwache für seinen persönlichen Schutz aus. Bereits vor dem Anpfiff stand der Unparteiische, der in den 40er Jahren eine politische Karriere als Gouverneurs-Kabinettschef der Provinz Antwerpen einschlug, vor einer schwierigen Situation. Sowohl die Argentinier als auch die Gastgeber brachten einen eigenen Ball mit und nur mit dem wollten sie spielen. Langenus setzte einen Losentscheid durch und schritt endlich zum Anpfiff.

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