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Europäisches Parlament: Der unterschätzte Machtfaktor

Der Ruf ist nicht der beste, den das Europäische Parlament in der Öffentlichkeit genießt: sein Einfluss auf europäische Belange sei nicht groß, und seine Abgeordneten würden ihre persönlichen finanziellen Interessen obenan stellen. Doch längst ist das EP ein wichtiger Spieler auf dem Feld der Europapolitik.

Marc Fritzler

Kohle und Stahl als Wegbereiter

Die Hoffnungen waren groß, als am 10. September 1952 die Delegierten der „Gemeinsamen Versammlung“ der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) im Maison de lEurope in Straßburg erstmals ihren Platz einnahmen: Das neue Gremium solle die Keimzelle eines Europäischen Parlaments eines geeinten Europas werden, so wünschten es sich europäische Föderalisten. Doch der Weg, der dafür zu beschreiten war, war bedeutend länger, als es die ersten „Europa-Parlamentarier“ ahnten.

Wenige Wochen zuvor, im Juli 1952, war der Gründungsvertrag der EGKS in Kraft getreten (auch: Montan-Union genannt). Dieser Vertrag, der am Anfang der Geschichte der Europäischen Union steht, sah ein parlamentarisches Organ der Gemeinschaft vor. Dessen Mitglieder hatten nicht viel zu beraten, und noch weniger zu entscheiden: Die nicht ständig tagende Versammlung war lediglich ein Beratungsgremium.

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