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Herbst auf den Balearen: Warum nicht mal Aktiv-Urlaub?

Der heiße Sommer ist vorbei, aber auf Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera ist es jetzt noch angenehm warm. Im Herbst sind die Balearen daher ideal für einen Aktivurlaub – abseits des bloßen Sonnenbadens am Strand. Outdoors-Fans kommen hier beim Wandern, Reiten oder Radfahren voll auf ihre Kosten und auch Wassersport wie Tauchen, Segeln oder Windsurfen bieten sich an.
NPO/Efetur

Der Herbst ist auf den Balearen eine ideale Zeit zum Wandern, hier auf Ibiza.
Fundación para la Promoción Turística de Ibiza

Die Balearen sind mehr als nur "Malle" und Ibiza: Neben den fünf großen, bewohnten Inseln gehören immerhin 146 unbewohnte Eilande dazu. Und jede einzelne Insel bietet eine einzigartige Vielfalt verschiedenster Landschaften: Küsten mit Felsklippen oder einladenden Sandstränden, fruchtbares Flachland, aber auch wildes zerklüftetes Terrain und Gebirge. Gerade für Aktivurlauber gibt es daher einiges zu entdecken – und der Herbst ist dafür mit die schönste Zeit.

Der Camí de cavalls auf Menorca unrundet die ganze Insel.
gemeinfrei

Wandern: Ein "Pferdeweg" und viele Refugios

Diese Vielfalt macht die Inseln besonders für Wanderer interessant. Je nach Geschmack und körperlicher Fitness lassen sich Landschaft und Natur auf zahlreichen Strecken genießen. Sowohl auf Mallorca, Menorca und Ibiza als auch auf Formentera gibt es zahlreiche ausgewiesene Routen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade, die durch faszinierende Landschaften und malerische Dörfer führen. Hier trifft man auf einsame Strände, Feldwege, wilde Natur und traditionelle Dörfer. Solche Touren verschaffen dem Wanderer auch Zugang zu Orten, die mit dem Auto nicht erreichbar sind.

So besitzt beispielsweise Menorca einen Wanderweg, auf dem man die gesamte Insel umrunden kann und dabei Schluchten, Felder, Strände und vieles mehr durchquert. Den sogenannten "Camí de cavalls", also Pferdeweg, ritten die britischen Soldaten zur Überwachung der Küste ab, als die Insel in englischer Hand war. Heute ist der Weg komplett ausgeschildert und kann auf seiner ganzen Länge zu Fuß, mit dem Rad und natürlich zu Pferd zurückgelegt werden.

Eine weitere Strecke aus der Vergangenheit der Inseln sind die "Caminos de Pedra en sèc" auf Mallorca. Die Route GR-221 umfasst etwa 283 Kilometer und führt durch die ursprüngliche Berglandschaft im Norden der Insel. Sie lässt sich gut in einzelnen Etappen absolvieren, an deren Ende bieten Stationen den Wanderern Unterkunft und Verpflegung. Dabei handelt es sich um restaurierte alte Häuser der traditionellen Bauweise der Sierra de Tramuntana. Diese "Refugios" sind daher in die Landschaft integriert und respektieren das Kulturerbe der Region.

Ob auf unbefestigten Pisten oder Radwegen – Radfahren ist vor allem auf Formentera beliebt.
obs/Efetur/LT

Radfahren: Besonders schön auf Formentera

Auch für Radfahrer haben die Balearen einiges zu bieten. Die Liste der Radstrecken, sei es auf Straßen oder Feldwegen, ist lang. Beim Thema Radfahren kommt man allerdings nicht umhin, besonders auf Formentera einzugehen. Die Insel wird oft mit dem Fahrrad assoziiert, ist doch das Rad das Fortbewegungsmittel vieler Formentera-Urlauber. Die Insel besitzt ein ausgedehntes Radwegenetz, das alle wichtigen Straßen abdeckt.

Besonders empfehlenswert ist sogenannte Circuito verde (grüner Parcours), der den Radler fast asphaltfrei durch die Landschaften Formenteras führt. Bevor man sich allerdings für eine Strecke und ein Ziel entscheidet, sollte man sich informieren, um vor allem sicherzustellen, dass man dem Schwierigkeitsgrad gewachsen ist. Die Website hält Informationen, technische Daten und Kartenmaterial zu allen Strecken bereit.

Segeln im Zwei-Mann-Boot

Das Wahrzeichen der Balearen schlechthin ist das Mittelmeer und eben dieses Meer bietet auch unzählige Möglichkeiten für Aktivtourismus in und auf dem Wasser. Segeln ist dabei auf allen Inseln der Königssport, auf Menorca allerdings lässt sich eine besondere Unterart hervorheben - das Snipe ist ein traditionelles kleines Zwei-Mann-Segelboot der Insel, die jedes Jahr die Regatta Trofeo Nacional Almirante Ferragut de Snipes veranstaltet. Menorca gilt zudem als eine der Inseln, die sich am besten zum Segeln lernen eignet.

Faszinierende Tauch- und Kayakreviere

Neben Formentera ist vor allem Ibiza ein wahres Taucherparadies. Kristallklares Wasser und ein Meeresboden aus Felsen, Sand und Seegras bilden dazu den idealen Rahmen, der im Verein mit der Wassertemperatur fast das ganze Jahr Tauchvergnügen auf den Pityusen-Inseln ermöglicht. Besonders interessant für Taucher sind die Landzungen Punta de Sa Pedrera, Punta Prima und Punta de Sa Gavina, wo den Taucher senkrechte Felswände, Korallen und Schwämme erwarten, die bis zu 25 - 30 Meter in die Tiefe reichen.

Egal auf welcher Insel - die Meeresböden der Balearen bieten Flora, Fauna, zum Weltkulturerbe gehörende Seegraswiesen, Korallenriffe und Unterwasserhöhlen, die jeden Tauchgang zum Vergnügen machen. Man muss kein erfahrener Taucher sein, denn auch Schnorcheln, zu dem man lediglich schwimmen können muss, ist hier ein Genuss.

Eine weitere Wassersportart, mit der man an Klippen und Buchten vorbeiziehen und nur vom Meer her zugängliche Höhlen erkunden kann, ist der Kayaksport, der ebenfalls zum Angebot der mediterranen Gewässer der Balearen gehört. Auf allen Inseln gibt es entlang der gesamten Küste Schulen und Anbieter für Kurse, Ausrüstung und Beratung.

Reiterurlaub auf Menorca – hier allerdings nicht auf den berühmten Menorquinern
obs/Efetur/Fundació Destí Menorca

Menorca: Eine eigene Pferderasse und Reitmöglichkeiten satt

Auch für Pferdefreunde und Reitbegeisterte, sind die Balearen ein ideales Reiseziel. Immerhin besitzt die Insel Menorca sogar eine eigene Pferderasse, die Menorquiner. Die schwarzen, kräftigen Warmblüter sollen aus Arabern, Berbern und dem portugiesischen Lusitano hervorgegangen sein. Sowohl auf Menorca als auch auf Mallorca gibt es Gestüte dieser Pferderasse. Sie treten zudem auf bei Pferde-Shows auf und am Wochenende werden auf den Pferderennbahnen in Ciutadella und Maó Rennen veranstaltet.

Zahlreiche Reiterhöfe auf Menorca bieten Reiterurlaub mit Menorquinern aber auch anderen Pferden an. Auf dem Pferderücken lassen sich Landschaft, Traditionen und Kultur der Insel wunderbar entdecken – nach Wunsch entweder auf eigenen Faust oder in Begleitung eines erfahrenen Guides.

Weitere Informationen:

Offizielles Tourismusportal der Balearen

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