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Böse

[das]
Kategorie der Philosophie und der Theologie, die im weitesten Sinne alles Negative wie Leid, Krankheit, Tod, Verderben, Schuld, Krieg, Gottferne usw. umfasst, besonders aber die moralisch verwerfliche Gesinnung und Handlung. Das Böse steht im Gegensatz zum Guten und ist ein universelles, zerstörerisches und Unheil bringendes Prinzip. Fast alle Völker kennen mythische Erzählungen, in denen es um Ursprung und Überwindung des Bösen in der Welt geht. Das Christentum erklärt die Existenz des Bösen mit dem Missbrauch der Freiheit, den Adam und Eva im Paradies begingen (Sündenfall). Hier ist das Böse identisch mit der anmaßenden Übertretung des göttlichen Gebotes. Aus einer Deutung des Bösen als Verlust einer ursprünglichen Ganzheit (Plotin, Augustinus) entwickelte sich in alttestamentlicher Zeit, besonders aber im Mittelalter, die Vorstellung des Teufels, der ein personifiziertes Gegenprinzip zu den göttlichen Eigenschaften darstellt und Sünde und Not in die Welt bringt (Dualismus).
In der Philosophie spielt das Böse besonders in der Theodizee eine Rolle (G. W. Leibniz), bei der es um die Frage nach der Vereinbarkeit des Übels in der Welt mit Gottes Allmacht, Allwissenheit und Allgüte geht. F. Nietzsche definiert das Böse als Konstruktion der im Lebenskampf Schwachen und Unterlegenen, die mit diesem Begriff aufgrund von Ressentiments das Handeln der Starken zu verurteilen und einzuschränken versuchen. S. Freud erklärt das Böse aus der angeborenen Aggressionslust, dem Liebesbedürfnis und dem Selbsterhaltungstrieb des Menschen und sieht allein in einer auf Vernunft und Wissenschaft gegründeten Gesellschaft eine Möglichkeit, die destruktiven Instinkte des Menschen wirkungsvoll zu regulieren.
Viele Religionen, u. a. das Christentum, kennen die Vorstellung der Überwindung des Bösen am Ende der Zeiten, wenn die Schöpfung in einer neuen, höheren Ganzheit und Harmonie wiederhergestellt und erlöst wird (Eschatologie).
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