Lexikon
Bronson
[ˈbrɔnsən]
Charles, eigentlich Charles Buchinsky, US-amerikanischer Filmschauspieler, * 3. 11. 1921 Ehrenfeld, Pa., † 30. 8. 2003 Los Angeles; Darsteller in zahlreichen Western und Action-Filmen; Filme: „Die glorreichen Sieben“ 1960; „Das dreckige Dutzend“ 1967; „Spiel mir das Lied vom Tod“ 1968; „Rivalen unter roter Sonne“ 1971; „Kalter Hauch“ 1972; „Ein Mann sieht rot“ 1974; „Telefon“ 1977; „Der Liquidator“ 1984; „Indian Runner“ 1991.
- Deutscher Titel: Die glorreichen Sieben
- Original-Titel: THE MAGNIFICENT SEVEN
- Land: USA
- Jahr: 1960
- Regie: John Sturges
- Drehbuch: William Roberts
- Kamera: Charles Lang
- Schauspieler: Yul Brynner, Steve McQueen, Horst Buchholz, Eli Wallach, Charles Bronson
In Hollywood entsteht 1960 ein Western
nach dem Vorbild eines japanischen Filmklassikers: »Die glorreichen
Sieben« ist eine nach Amerika verlegte Neuauflage von Akira Kurosawas »Die
sieben Samurai« (1953).
Yul Brynner ist der
Revolverheld Chris, der von den Bewohnern einer mexikanischen Farmsiedlung
angeheuert wird, um sie vor einer Räuberbande zu retten. Jedes Jahr um
die Erntezeit suchen die brutalen Banditen das Dorf heim, und plündern
es aus. Wie in der japanischen Vorlage bringt Chris eine Gruppe von sieben
Einzelkämpfern zusammen, die den Farmern den Waffengebrauch beibringen,
und sie bei der Verteidigung ihrer Ernte unterstützt. Der Film überzeugt
vor allem durch die genaue Zeichnung der unterschiedlichen Charaktere, die
trotz ihrer verschiedenartigen Motive zu einer Gemeinschaft zusammenwachsen.
- Deutscher Titel: Spiel mir das Lied vom Tod
- Original-Titel: C„ERA UNA VOLTA IL WEST
- Land: Italien
- Jahr: 1968
- Regie: Sergio Leone
- Drehbuch: Sergio Donati, Sergio Leone
- Kamera: Tonino Delli Colli
- Schauspieler: Henry Fonda, Charles Bronson, Claudia Cardinale, Jason Robards
Sergio Leone inszeniert mit »Spiel mir das Lied vom Tod« sein Meisterwerk. In zahlreichen Ländern Europas wird der Film als »König der Western« gefeiert und avanciert schon bald zum Dauerbrenner und Kultfilm; in den USA verzeichnet der Italo-Westernklassiker nur mäßigen Erfolg.
Die schöne Jill (Claudia Cardinale), eine ehemalige Prostituierte, will nach der Heirat mit einem verwitweten Farmer ein neues Leben beginnen. Doch als sie auf der Farm ankommt, ist ihre neue Familie ermordet worden. Verantwortlich dafür ist ein Eisenbahnbauer, der im gnadenlosen Kampf um Grundbesitz für die Trasse den Killer Frank (Henry Fonda) und seine Bande auf den Farmer angesetzt hat.
Doch Jill kämpft weiter um das Land: Freunde findet sie in dem Gauner Cheyenne (Jason Robards) und in einem Fremden (Charles Bronson) dessen Motive zunächst rätselhaft sind. Schließlich sind die Feinde besiegt, nur Frank und der Fremde stehen sich gegenüber. Was die Zuschauer längst ahnen, wird zur Gewissheit: Frank hat, als sein Gegner ein kleiner Junge war, dessen Vater sadistisch ermordet und soll nun dafür büßen.
Wie schon in »Für eine Hand voll Dollar« (1964) gibt es bei Leone keine vorbildlichen Helden; die Hauptfiguren tragen abgerissene Kleider, kennen außer Rache und selbst gewählter Loyalität keine Moral – auch Hollywood-Idol Henry Fonda legt als Killer sein aufrichtiges Rollenbild ab.
Neben den Darstellern und brillanten Bildern trägt die Musik Ennio Morricones zum Erfolg bei. Nachdem seine Kompositionen, die sich wie ein roter Faden durch den Film ziehen, auf Tonträgern erscheinen, nehmen viele Kinos den Film erneut ins Programm – ein einzigartiger Siegeszug beginnt.
- Deutscher Titel: Ein Mann sieht rot
- Original-Titel: DEATH WISH
- Land: USA
- Jahr: 1974
- Regie: Michael Winner
- Drehbuch: Wendell Mayes, nach einem Roman von Brian Garfield
- Kamera: Arthur J. Ornitz
- Schauspieler: Charles Bronson, Vincent Gardenia, William Redfield, Hope Lange
Selbstjustizfilme haben Anfang der 70er Jahre Konjunktur: Schon Clint Eastwood als »Dirty Harry« (1971) oder Gene Hackman in »Brennpunkt Brooklyn« (1971) traten auf eigene Faust gegen ihre Widersacher an. Was jedoch Hauptdarsteller Charles Bronson in »Ein Mann sieht rot« bietet, übertrifft an krimineller Eigeninitiative alles bisher Gesehene.
Der New-Yorker Architekt Paul Kersey wird zum einsamen Rächer, als drei jugendliche Täter Frau und Tochter vergewaltigen, seine Frau stirbt und die Tochter aus ihrem Koma nicht mehr erwacht. Die Polizei ist hilflos, und so greift Kersey selbst zur Waffe. Immer wieder versucht er planlos, jugendliche Rowdys zu provozieren, um sie anschließend zu erschießen.
Bronsons gnadenlose Selbstjustiz bringt die Gemüter der Kritiker zum Kochen; angesichts der hohen Kriminalitätsrate in den USA sehen sie die Gefahr der Nachahmung, weil der Film so eindringlich für Verständnis des Täters wirbt. Dies bestätigt die Reaktion des Publikums, das während der Vorführungen sogar Applaus spendet.
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