Lexikon

Krebs

Medizin

Therapie

Da es viele verschiedene Arten von Krebs gibt, sind auch ganz unterschiedliche Herangehensweisen bei der Behandlung erforderlich. Die drei Säulen der Krebstherapie sind aber nach wie vor Operation, Bestrahlung und Chemotherapie, wobei meistens eine Kombination verschiedener Therapien zum Einsatz kommt. Auf allen drei Gebieten wurden in den letzten Jahrzehnten deutliche Fortschritte erzielt, sodass sich auch die Überlebenschancen der Patienten verbessert haben.
Die vollständige operative Entfernung des Tumors ist die Grundlage einer erfolgreichen Krebstherapie, wobei heute infolge verbesserter Kenntnisse vielfach schonender als früher operiert wird, etwa bei Brust- oder Darmkrebs. Meist kommen ergänzend weitere Therapien hinzu.
Bei der Strahlentherapie werden meist sehr kurzwellige intensive Gammastrahlen und Röntgenstrahlen benutzt, um Krebszellen zu zerstören. Dies kann in Form einer unterstützenden (adjuvanten) Therapie vor einer Operation zur Verkleinerung des Tumors erfolgen oder auch nach einer Operation, um noch verbliebene Krebszellen zu zerstören. Strahlentherapie kann heute gezielt und schonend eingesetzt werden. Seit einigen Jahren werden an einigen wenigen spezialisierten Zentren auch atomare Teilchen, Protonen und Schwerionen, zur Krebstherapie eingesetzt. Eine Sonderform der Strahlentherapie, die aber nicht zu den Standardverfahren gehört, ist die Überwärmung (Hyperthermie) von Tumorgewebe. Dabei wird im zu behandelnden Gewebe z. B. durch Ultraschall oder elektromagnetische Wellen wie Radiowellen oder Mikrowellen eine Temperatur zwischen 40 und 44 °C erzeugt, die die Tumorzellen für Strahlen- oder Chemotherapie empfindlicher machen soll bzw. direkt zellschädigend wirkt.
Bei einer Chemotherapie werden Zellgifte, sog. Cytostatika, verabreicht, die die Zellvermehrung hemmen. Sie werden über das Blut im gesamten Körper verteilt. Dies ist durchaus erwünscht, um auch eventuell vorhandene abgesiedelte Krebszellen (Metastasen) zu erreichen. Meist werden heute verschiedene Mittel kombiniert, um eine Resistenzbildung des Tumors zu verhindern. Da die Zellgifte auch gesunde Zellen schädigen, besonders solche, die sich häufig teilen, kommt es dabei zu verschiedenen Nebenwirkungen wie Blutarmut, Haarausfall, Entzündungen der Mundschleimhaut, Übelkeit und Erbrechen.
Bei einigen Tumoren wirken körpereigene Hormone wachstumsfördernd, z. B. bei einigen Arten von Brustkrebs, Gebärmutterkrebs und Prostatakrebs. In diesen Fällen kann eine Hormontherapie, die die körpereigene Hormonproduktion unterbindet, das Tumorwachstum drosseln. Die Methode eignet sich als ergänzende Maßnahme zur Operation.
Einen neuen Therapieansatz stellt die Immuntherapie dar. Dahinter verbergen sich verschiedene Versuche, eine Reaktion des körpereigenen Immunsystems gegen die Krebszellen zu erzeugen bzw. zu verstärken. Auch die Einsetzbarkeit der Gentherapie zur Krebsbehandlung wird derzeit in Studien geprüft, bisher allerdings mit geringem Erfolg.
Behandlungsansätze aus dem Bereich der alternativen Medizin sind umstritten, da bei ihnen in der Regel bislang ein wissenschaftlicher Nachweis der Wirksamkeit fehlt. Dies gilt z. B. auch für den Einsatz von Mistelpräparaten in der Krebstherapie.
Da eine Krebserkrankung für den Patienten eine außerordentlich belastende Erfahrung ist, gehören verschiedene unterstützende Maßnahmen zu einer umfassenden Therapie. Hierbei kann es sich um soziale Hilfen handeln, z. B. Hilfe im Haushalt, finanzielle Unterstützung, um psychologische Betreuung, um Rehabilitationsmaßnahmen nach einer überstandenen Krebserkrankung, um eine effektive Schmerztherapie in fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung bis hin zur Palliativmedizin, wenn die Krankheit nicht mehr heilbar ist.
  1. Einleitung
  2. Krebsentstehung
  3. Ursachen
  4. Warnsignale
  5. Diagnose
  6. Therapie
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