Lexikon
Lịssabon
portugiesisch LisboaHauptstadt von Portugal und des Distrikts Lisboa (2802 km2, 2,7 Mio. Einwohner), am rechten Ufer des hier seeartig erweiterten Tejo, 529 000 Einwohner; wichtigster Hafen und Handelsplatz des Landes; Sitz der Landesregierung, der obersten Verwaltungs-, Gerichts- und Militärbehörden und eines Erzbischofs; 6 Universitäten, mehrere Hochschulen und Akademien (Akademie der Wissenschaften, gegründet 1779), Nationalbibliothek, Ozeanium (1998 erbaut); Nationaltheater, Oper; Kathedrale (14. Jahrhundert), Kastell São Jorge (11. Jahrhundert); das Hieronymitenkloster Jeronimos (16. Jahrhundert) und der Turm von Belém (1515–1524) wurden 1983 zum Weltkulturerbe erklärt; zahlreiche Kirchen und Schlösser, Museen, Gärten und Parkanlagen, Stierkampfarenen; 1994 Kulturstadt Europas; Sitz der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht; drei Stadtteile: Altstadt (Alfama; Oberstadt) auf den Höhen um die Burg im Osten, Neustadt auf den westlich ansteigenden Hügeln, dazwischen die Unterstadt (Baixa) mit den Geschäftsstraßen; Schiffbau, Stahl-, Textil-, Nahrungsmittel-, Gummi-, Holz-, Papier-, Glas-, Zementindustrie, elektrotechnische und chemische Industrie; Ölraffinerie; Tourismus; Kongresse, Messen, Weltausstellung 1998; Untergrundbahn (seit 1960), zwei Brücken über den Tejo (fertig gestellt 1966 und 1998), internationaler Flughafen Portela de Sacavém.
Der karthagische Handelsplatz Alis Ubbo wurde um 200 v. Chr. römisch und entwickelte sich zum Hauptort der Provinz Lusitania. Im 6. Jahrhundert wurde die Stadt von den Westgoten und 715 von den Mauren eingenommen, die ihr den Namen Aloschbuna gaben. 1147 eroberte der portugiesische König Alfons I. die Stadt; seitdem hieß sie Lixboa (Lisboa), wurde Hauptstadt von Portugal und 1260 Residenz. 1755 wurde Lissabon von einem schweren Erdbeben zu rund zwei Dritteln zerstört.
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