Lexikon
Malạria
Wechselfieber; Sumpffieberweltweit in den Tropen und z. T. auch in den Subtropen verbreitete Infektionskrankheit, die durch einzellige Lebewesen im Blut (Plasmodien) hervorgerufen wird. Die Krankheit ist meldepflichtig. Als Zwischenwirt dient den Plasmodien Fiebermücken (Anopheles); durch ihren Stich gelangt der Erreger in die Blutbahn des Menschen, dringt in dessen Leber ein, wo er sich durch ungeschlechtliche Teilung (Schizogonie) massenhaft vermehrt. Diese ein- bis mehrwöchige Phase verläuft zunächst ohne Krankheitssymptome (Inkubationszeit). Die hierbei entstehenden Merozoiten befallen die roten Blutkörperchen, machen erneut eine Vielfachteilung durch und zerstören dabei die Blutzellen. Ihr Zerfall wird von einem Fieberanfall und Schüttelfrost begleitet. Die freien Merozoiten befallen erneut rote Blutkörperchen, und der Vorgang wiederholt sich. Je nach Beteiligung der verschiedenen Arten von Plasmodien lassen sich drei Formen von Malaria unterscheiden:
Themenwissen Tiere
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Malaria: Verbreitungsgebiete
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Fiebermücke
Fiebermücke
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1. Plasmodium vivax und Plasmodium ovale sind die Erreger des Dreitagefiebers (Malaria tertiana), 2. Plasmodium malariae ist der Erreger des Viertagefiebers (Malaria quartana), und 3. Plasmodium falciparum ist der Erreger der tropischen Malaria (Malaria tropica). Je nach der Erregerart sind die Folge der Fieberanfälle und der Verlauf der Erkrankung verschieden. Bei der nicht lebensbedrohlichen Tertiana beträgt die Inkubationszeit im Allgemeinen 8–20 Tage, dann tritt alle 3 Tage hohes Fieber von 40–41 °C auf, begleitet von Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen sowie kritischer Entfieberung nach mehreren Stunden, bei der seltenen Quartana kommt es nach 20–35 Tagen Inkubationszeit alle 4 Tage zu solchen Fieberanfällen. Nach längerer Krankheitsdauer treten Milz- und Leberschwellungen sowie hämolytische Anämie auf. Die Prognose ist bei beiden Malariaformen relativ günstig. Den schwersten Krankheitsverlauf weist die Malaria tropica auf. Hier kommt es nach einer Inkubationszeit von meist 8–12 Tagen plötzlich zu anhaltendem hohem Fieber oder völlig unregelmäßigen Fieberverläufen, begleitet von Schüttelfrost, Erbrechen, Benommenheit, frühzeitiger Leber- und Milzschwellung, Anämie und Gelbsucht. Oft tritt schon nach wenigen Tagen der Tod ein.
Prophylaxe
Die Malaria ist die häufigste Infektionskrankheit der Welt, an der schätzungsweise 300–500 Mio. Menschen jährlich neu erkranken, die meisten davon in Afrika, und der jährlich 1,5–2,7 Mio. Menschen zum Opfer fallen, davon etwa die Hälfte Kinder unter fünf Jahren. Daher kommt der Sanierung der malariaverseuchten Gebiete große Bedeutung zu. Mittel im Kampf gegen die Fiebermücken sind das Trockenlegen von Sümpfen, das Überziehen der Gewässer mit Ölfilmen zur Erstickung der Brut, das Einsetzen von Fischen, die die Brut bevorzugt vertilgen, und die Anwendung von Insektiziden, der jedoch Grenzen gesetzt sind, da die Mücken schnell resistent werden. So breitet sich die Krankheit nach anfänglichem Rückgang heute wieder aus (auch durch Ferntourismus). Umso wichtiger ist die Prophylaxe beim Menschen, etwa wenn er in Malariagebiete reist. Hierzu gehört vor allem ein effektiver Mückenschutz. Vorbeugend eingenommene Malariamittel (Chemoprophylaxe) können das Risiko einer Erkrankung beträchtlich senken. Tropenmedizinische Institute geben Auskunft über die jeweils für verschiedene Gebiete geeigneten Medikamente.
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