Lexikon

serbische Literatur

Die serbische Literatur entstand in enger Anlehnung an die altkirchenslawische Literatur (Miroslav-Evangelium). Als neue Gattung widmete sie sich im 12. und 15. Jahrhundert den Lebensläufen von Heiligen und Fürsten. Das literarische Schaffen kam während der Türkenzeit zum Erliegen; es entstand aber eine umfangreiche mündliche Volksdichtung (Heldenlieder), deren Themen und Motive das Schaffen späterer serbischen Schriftsteller beeinflussten. Im 18. Jahrhundert brach der Aufklärer D. Obradović mit mittelalterlichen u. kirchlichenTraditionen, indem er den Gebrauch der Volkssprache in der Literatur forderte. Der Schöpfer der modernen serbischen Literatursprache war im 19. Jahrhundert V. S. Karadžić, der eine Sammlung serbischer Volkslieder herausgab. In die Zeit der Romantik fiel die Epik von P. P. Njegoš. Die Ideen der jungserbischen Bewegung (Vereinigung Omladina, gegründert 1848), die sich für die Ziele des Panslawismus einsetzte, wurden in den 1860er Jahren von den Lyrikern aufgegriffen. Den Vers reformierte der Lyriker und politische Satiriker J. Jovanović-Zmaj. Als Dramatiker traten daneben Dj. Jakšic und L. Kostić hervor.
Nach 1860 erfolgte die Hinwendung zur realistischen Prosa nach russischen (Milovan Glišić; L. Lazarević) oder französischen Vorbildern (S. Matavulj ). Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelten sich modernistische Strömungen: Einer patriotischen Lyrik (A. Šantić) folgte ein Symbolismus französischer Prägung (J. Dučić, M. Rakić). M. Ristić war der Theoretiker der avantgardistischen Lyrik, S. Vinaver trat u. a. als Essayist hervor, R. Petrović schuf den bedeutendsten grotesken Roman dieser Literaturströmung. In den 1930er Jahren erwies sich die serbische Literatur als sehr produktiv: In dieser Zeit begann auch der Bosnier I. Andrić zu schreiben, dem 1961 der Nobelpreis verliehen wurde. Nach dem Krieg bestimmte zunächste der sozialistische Realismus die serbische Literatur; später erschienen Werke, die sich kritisch mit der Zeit des 2. Weltkriegs beschäftigten (M. Bulatović, A. Tišma) oder mit dem Stalinismus (D. Kiš). B. Pekić setzte sich mit der modernen Zivilisation auseinander. Als Lyriker traten der vom Surrealismus beeinflusste V. Popa sowie B. Petrović hervor, der Soziolekte in seine Gedichte einband. B. Pekić setzte sich mit der modernen Zivilisation auseinander; M. Pavić wurde u. a. durch seinen Lexikonroman bekannt. Als Lyriker traten der vom Surrealismus beeinflusste V. Popa u. B. Petrović hervor, der Soziolekte in seine Lyrik einband. Intellektuelle Lyrik schrieben M. Pavlović u. I. V. Lalić. V. Stevanović reflektiert in seinen Werken die Kriegsereignisse der 1990er Jahre.
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