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Studieren neben dem Beruf – so klappt es mit der Weiterbildung

Die Ausbildung ist erfolgreich absolviert und Sie starten im Moment so richtig in Ihrem Job durch. Das reicht Ihnen aber nicht. Sie wollen mehr in Ihrem Leben erreichen und denken über eine Weiterbildung in Form eines Studiums nach. Hier haben Sie allerdings die Qual der Wahl, weil die Möglichkeiten fast schon endlos sind. Baut man auf seine Ausbildung auf? Hängt man an seinen vorhandenen Bachelorabschluss noch einen Master dran? Entscheidet man sich für etwas ganz Neues? Wichtig ist, dass es ihre Arbeitsqualität nicht beeinflusst und Sie noch Ihre Aufgaben erledigt bekommen. Am Ende steht ein Abschluss, auf den nicht nur Sie, sondern auch Ihr Chef stolz sein wird, denn es bedeutet eine zusätzliche Qualifikation für Sie und das Unternehmen, bei dem Sie angestellt sind.

Berufsbegleitend studieren

Unsplash.com, Bruce Mars

Teilzeit, Vollzeit oder Fernuni?

Egal, ob Sie sich für einen Bachelor- oder einen Masterstudiengang entscheiden, ein Studium, das neben Ihrem Beruf stattfindet, schafft Ihnen neue berufliche Aussichten, wenn Sie es erfolgreich bestanden haben. Auf der anderen Seite müssen Sie sich darüber im Klaren sein, dass es auch viel Stress und eine deutliche Mehrbelastung bedeuten kann.

Oft ist es möglich je nach Angebot Studiengänge in Teilzeit oder auch an Fernuniversitäten zu absolvieren. Letztere haben den Vorteil, dass man die meiste Zeit bequem am Wochenende oder nach der Arbeit von Zuhause aus studieren kann. Verpflichtende Präsenzveranstaltungen gibt es dahingegen nur selten.

Wenn Sie Ihr Studium allerdings in Vollzeit neben dem Beruf meistern möchten, bedarf es eines guten Zeitmanagements, der Fähigkeit sich selbst zu organisieren, Zielstrebigkeit und Durchhaltevermögens.

Teilzeit neben dem Vollzeitjob – das Abendstudium

In erster Linie handelt es sich dabei um ein Studium, dass am Abend nach der Arbeit und am Wochenende in Blöcken stattfindet. Der Vorteil bei dieser Variante ist, dass man den direkten Kontakt zu seinen Dozenten hat. Studierende können direkt während des Unterrichts Fragen stellen und direkt Antworten darauf erhalten, wodurch die Inhalte verständlicher vermittelt werden können.

Hinzu kommt der Umgang mit den Kommilitonen, der ebenfalls beim Lernprozess hilft, indem man sich untereinander austauschen kann. Abgesehen vom geringeren Umfang und der Zeit unterscheidet sich diese Form des Studierens nicht von dem normalen Vollzeitstudium an einer Uni.

Zeit- und Ortsunabhängig mit dem Fernstudium

Berufstätige, die sich neben ihrem Job weiterbilden möchten, bekommen bei dieser Variante die größtmögliche Freiheit. Im Gegensatz zum Abendstudium kann man hier komplett digital studieren, mit Hilfe von zahlreichen sogenannten E-Learning-Elementen. Virtuelle Studienräume ersetzen Vorlesungssäle, sodass man weder auf Tageszeit, noch auf Orte angewiesen ist.

Auf der anderen Seite fehlt allerdings der persönliche Kontakt mit Dozenten und Mitstudierenden, da nur bei Prüfungen eine Anwesenheitspflicht gilt. Der Austausch erfolgt dann über Blogs, Foren, Chats, E-Mails oder über Skype.

Fernstudium mit Präsenz

Es ist quasi das Beste aus beiden Welten. Die Grundlage beim Präsenzstudium bildet ebenfalls der E-Learning-Bereich. Das Angebot wird allerdings mit Veranstaltungen ergänzt, die die Anwesenheit der Studierenden erfordern. Meist finden diese Seminare, Vorlesungen oder Tutorien am Wochenende statt.

Hier wird dann die Möglichkeit für persönlichen Kontakt und gemeinsames Lernen geboten. Allerdings ist der Kostenfaktor ein großes Thema. Durch die Reisen, hin und wieder wegen der Präsenzveranstaltungen anstehen, ist so ein Mischstudium teurer.

Was sagt der Chef dazu?

Wenn Sie sich dazu entschlossen haben, eines dieser Studienmodelle anzugehen, dann stellt sich im Anschluss die Frage, was Ihr Arbeitgeber denkt. In der Regel sind viele Chefs nicht wirklich darüber erfreut, wenn Angestellte ein Studium nebenbei absolvieren. Sie befürchten, dass durch die erhebliche Mehrbelastung die Arbeitskraft darunter leiden könnte.

Ist ein Chef erst einmal dagegen, sollte man darüber nachdenken, ob man überhaupt im Vorfeld darüber redet. Zwar darf man als Arbeitnehmer nur mit ausdrücklicher Erlaubnis Nebentätigkeiten aufnehmen, allerdings verläuft ein Studium nicht nach arbeitsrechtlichen Vorgaben. Deshalb ist man nicht verpflichtet dies zu melden.

Auf der anderen Seite gibt es aber auch Arbeitgeber, die ihre Angestellten ermutigen, eine solche Chance zu ergreifen. In manchen Fällen werden die Studierenden sogar gefördert mit Lernzeit, indem die Arbeitszeiten angepasst werden. Je nach Fachrichtung ist auch eine Kooperation mit dem Arbeitgeber nicht ausgeschlossen. Denn ganz am Ende kann er ja eigentlich nur von dem Studium neben dem Job profitieren.

Während des Studiums

Wenn Sie vor Ihrer jetzigen Arbeit bereits studiert haben, dann werden Sie wohl schon in etwa wissen, was auf Sie zukommen kann. Dennoch sollten Sie die Doppelbelastung nicht unterschätzen.

  • Setzen Sie sich Ziele und machen Sie sich klar, warum Sie überhaupt wieder die Uni besuchen möchten. Informieren Sie sich vorher, welche weiteren Möglichkeiten Sie während Ihrer Weiterbildung noch haben.
  • Reden Sie mit Ihrem Umfeld. Freunde, Familie und Beziehung werden deutlich weniger von Ihnen haben und umgekehrt. Nur wenn allen bewusst ist, auf was Sie sich einlassen, kann zusätzlicher Stress vermieden werden.
  • Studieren neben dem Job ist teuer und zeitintensiv. Auch hier sollte unbedingt geplant werden. Rechnen Sie sich aus, was Ihr Studium am Ende kosten wird. Planen Sie hier lieber noch einen finanziellen Spielraum mit ein und vergessen Sie nicht, rechtzeitig Urlaub für anstehende Prüfungen zu beantragen.

Gute Planung ist das A und O, wenn man sich für ein Studium neben dem Beruf entscheidet. Ob Sie Ihren Chef mit einbinden möchten, bleibt letztlich Ihnen überlassen. Je nach Gesinnung Ihres Arbeitgebers, entgeht Ihnen möglicherweise die Chance auf Unterstützung. Haben Sie nur Mut, denn Sie können auf jeden Fall nichts verlieren.

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