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Versicherungen für Arbeitnehmer: Diese Policen sind wirklich wichtig

Je älter wir werden, desto mehr müssen wir uns um das Thema Sicherheit kümmern. Das gilt nicht nur im Privatleben, sondern vor allem auch im Beruf. Arbeitnehmer müssen dafür sorgen, dass ihr finanzieller Lebensstandard und ihre Gesundheit abgesichert ist. Hier kommen Versicherungen ins Spiel. Sie dienen genau diesem Zweck: der Absicherung in allen Lebensbereichen. Angelstelle zahlen bereits in Pflichtversicherungen ein. Doch nicht jede Versicherung ist wirklich nötig. Wir möchten an dieser Stelle einen Überblick geben, welche Policen für Arbeitnehmer sinnvoll und vor allem wichtig sind.
Symbolbild Unterschriftsleistung

Unsplash.com, Scott Graham

Krankenversicherung und Pflegeversicherung

Sie ist wohl wichtigste Versicherung, die man in Deutschland haben kann: die Krankenversicherung. Sogar das Gesetz schreibt vor, dass jeder deutsche Bürger über eine Krankenversicherung, egal ob in einer privaten Krankenkasse oder einer gesetzlichen Versicherung, verfügen muss. Denn nur so kann das Solidarprinzip in Deutschland funktionieren.

Die Krankenversicherung sorgt dafür, dass sich jeder eine medizinische Versorgung in Deutschland leisten kann. Bei Angestellten wird hierfür ein Teil des Gehalts einbehalten. Wer in Deutschland mehr als 64.350 Euro verdient kann sich jedoch auch privat versichern. Beide Möglichkeiten haben ihre Vor- und Nachteile.

An die gesetzliche Krankenkasse ist zudem die Pflegeversicherung gekoppelt, die ebenfalls vom Bruttolohn abgeht. Sie zählt später einen Teil zu den Kosten, falls man einmal pflegebedürftig wird.

Zusatzversicherungen können sinnvoll sein

Da weder die gesetzliche Kranken- noch die Pflegeversicherung für sämtliche möglichen, gesundheitlichen Kosten aufkommt, können private Zusatzversicherungen sinnvoll sein. Vor allem im Bereich der Pflege gibt es nicht selten größere finanzielle Lücken zu schließen. Die sind wiederum abhängig vom Pflegegrad und anderen Faktoren.

Wer eine private Krankenzusatzversicherung abschließt, kann sich die Annehmlichkeiten einer PKV einfach hinzubuchen, während der gesetzliche Versicherungsschutz bestehen bleibt. Besonders beliebts sind hier Ein-Bett-Zimmer im Krankenhaus oder die berühmte Behandlung durch den Chefarzt.

Berufsunfähigkeitsversicherung

In diesem Kontext ist auch die Berufsunfähigkeitsversicherung enorm wichtig. Sie sichert die Arbeitskraft von angestellten Arbeitnehmern ab. Denn diese Arbeitskraft ist ihr höchstes Vermögen, denn immerhin verdienen sie damit ihre Geld. Das Risiko einmal berufsunfähig zu werden, ist nicht zu unterschätzen.

Statistisch gesehen, ist jeder vierte während seiner gesamten Karriere irgendwann einmal nicht mehr in der Lage aus gesundheitlichen Gründen den aktuellen Job auszuüben. Dann steht einem zwar die gesetzliche Erwerbsrente zu, doch die kann den Lebensstandard in den meisten Fällen nicht absichern.

Mindestens 75 Prozent des letzten Nettolohns sollten bei einer Berufsunfähigkeit ausgezahlt werden. Um besonders gute und günstige Angebote zu finden, kann sich ein Berufsunfähigkeitsversicherung Vergleich lohnen.

Gesetzliche Rentenversicherung plus private Altersvorsorge

Eine weitere Versicherung, die bei Angestellten bereits vom Bruttolohn abgezogen wird, ist die gesetzliche Rentenversicherung. Anders als bei der Krankenversicherung gibt es hier keine Auswahlmöglichkeit. Allerdings reicht die gesetzliche Rente nicht aus, um später im Alter einmal den Lebensstandard zu halten.

Aus diesem Grund sollten Arbeitnehmer mit privaten Möglichkeiten vorsorgen. Ein Weg, der sogar vom Staat mit Zuschüssen und Steuerermäßigungen gefördert wird, ist die sogenannte Riester-Rente. Doch sie lohnt sich nicht unbedingt für jeden.

Herkömmliche private Rentenversicherungen bei denen nur gespart wird, sind nicht mehr zeitgemäß und werfen aufgrund der aktuellen Niedrigzinsphase nur noch wenig Rendite ab. Besser sind hier heutzutage fondsbasierte Versicherungen. Zusätzlich sollte man beim Arbeitgeber seinen gesetzlichen Anspruch auf den Zuschuss der Betriebsrente geltend machen.

Versicherung gegen die Arbeitslosigkeit

Bei der letzten Versicherung, die vom Bruttogehalt abgezogen wird, handelt es sich um die Arbeitslosenversicherung. Sie springt dann ein, wenn ein Angestellter den Job verliert und sich arbeitslos melden muss.

Anspruch auf Arbeitslosengeld hat, wer innerhalb der letzten 30 Monate mindestens 12 Monate versicherungspflichtig beschäftigt war. Ähnlich wie bei der Rentenversicherung kann man sich auch hier keinen Versicherer aussuchen.

Private Haftpflichtversicherung

Diese Versicherung sollte jeder Erwachsene in Deutschland haben. Wenn man gegenüber einer anderen Person Schaden anrichtet, muss man dafür finanziell haften. Man steht also in der Pflicht. Doch was ist, wenn dieser Schaden plötzlich eine Höhe von mehreren hunderttausend Euro oder noch mehr erreicht? Es würde den finanziellen Ruin einer Person bedeuten.

Hier greift die private Haftpflichtversicherung, von der sogar in den meisten Fällen die gesamte Familie profitieren kann. Manche Versicherungen bieten sogar eine sogenannte Ausfalldeckung. Die schützt dann, wenn man selbst betroffen ist und der Verursacher des Schadens nicht in der Lage ist dafür gerade zu stehen.

Unnötige Policen

Neben diesen Must-Have-Versicherungen gibt es doch einige Policen, die für Arbeitnehmer nicht unbedingt nötig oder sogar nutzlos sind. Herkömmliche Lebensversicherungen lohnen sich beispielsweise nicht mehr. Grundsätzlich gilt das für alle Versicherungen, die eher als eine Art Sparplan funktionieren.

Auch Handyversicherungen oder Tierkrankenversicherungen sind meist nicht nötig. Hier empfiehlt es sich eher monatlich Geld für den Notfall anzusparen. Mit eigenständigem Sparen ist man in der Regel wirklich besser bedient.

Daneben gibt es noch weitere Versicherungen, die man nicht wirklich braucht.

Fazit

Versicherungen schützen das eigene Leben. Nicht nur in gesundheitlicher Sicht, sondern auch aus einem finanziellen Blickwinkel. Leider ist es so, dass die Deutschen im internationalen Vergleich eher unterversichert sind. Ein bisschen Vorsicht und Sicherheit im Leben könnte also ganz gut tun.

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