wissen.de Artikel

Fliegen: Fruchtbare Schmarotzer

Monika Wittmann

Gefährliche Flugkünstler

Es gibt mindestens 60.000 Fliegenarten. Die meisten von ihnen sind wahre Flugkünstler. Aufgrund eines besonderen Gleichgewichtsorgans können sie sogar Saltos schlagen.

Doch wer freut sich schon über die Flugkünste dunkelgrauer Stubenfliegen oder grün schillernder Schmeißfliegen? Fliegen im Haushalt sind nicht nur lästig, sondern auch gefährlich. Bis zu 2000 Eier legt ein Fliegenweibchen wahllos auf Kot, Aas oder den Wurstaufschnitt vom Abendbrot. So überträgt es Krankheiten wie Ruhr, Typhus, Cholera, Salmonellen, Hepatitis oder Kinderlähmung. Bei hochsommerlichen Temperaturen vermehren sich die Schädlinge rasant. Unter Umständen dauert es nur 7 Tage vom Ei bis zur fertigen Fliege.

Hygiene ist angesagt!

Deshalb ist in der heißen Jahreszeit große Hygiene gefragt. Entsorgen Sie Abfälle am besten täglich, lassen Sie keine Speisereste stehen, decken Sie Nahrungsmittel ab und geben Sie diese möglichst sofort in den Kühlschrank. Auch empfindliches Obst wie Pfirsiche oder Birnen gehören im Sommer kalt gestellt. Sonst fallen sie schnell der winzigen, nur wenige Millimeter langen Fruchtfliege zum Opfer. Diese überträgt nämlich Fäulnisbakterien auf Obst.

Hausmittel

Großmutter hatte übrigens ein spezielles Rezept gegen Fliegen: Gezuckerte Milch mit giftigen Fliegenpilz-Stückchen. Daher erhielt der rote Pilz mit den weißen Tupfen seinen Namen. Außerdem pflanzte sie aufs Fensterbrett oder in den Vorgarten Geranien, Tomaten, Pfefferminze oder Zitronenmelisse. Der Duft dieser Pflanzen sollte die Fliegenplage fernhalten.

Wenn Sie mögen, hängen Sie ein duftendes Kräutersträußchen ins Fenster. Noch besser ist es allerdings, den Fliegen keinen Zutritt ins Haus zu gewähren: Im Baumarkt oder im Kaufhaus finden Sie Fliegengaze, die Sie mit einem Klettverschluss am Fenster anbringen können. Vor der Balkontür schützt ein Perlenvorhang. Zusätzlich gibt es Lockfallen, die man wie einen Sticker ans Fenster kleben kann. Sie enthalten einen Futterköder, an dem die Fliegen sterben.

Eine besondere Problemzone kann im Sommer die Biotonne sein. Einige Tipps, damit sich ihre Biotonne nicht zu einem Brutkasten für Maden entwickelt:

  • Stellen Sie die Tonne nach Möglichkeit in den Schatten.
  • Lassen Sie den Deckel stets geschlossen.
  • Werfen Sie keine feuchten Speisereste hinein.
  • Wickeln Sie Biomüll in Zeitungspapier oder verwenden Sie spezielle Papier-Mülltüten.

Mehr Artikel zu diesem Thema

Weitere Lexikon Artikel

Weitere Artikel aus der Wissensbibliothek

Weitere Artikel aus dem Wahrig Synonymwörterbuch

Weitere Artikel aus dem Wahrig Fremdwörterlexikon

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Vornamenlexikon