Der Name verheißt Wertvolles, klingt nach Goldrausch und Diamantenfieber. Dabei sind die insgesamt 17 Metalle, die unter dem Begriff Seltene Erden zusammengefasst werden, vergleichsweise häufig in der Erdkruste zu finden. Allerdings nur in kleinen Mengen in verschiedenen Mineralien, aus denen sie aufwendig herausgelöst werden. Dabei fallen auch giftige Rückstände an. Mit entsprechenden Folgen für die Umwelt.
Steigende Preise
Die auf dem Weltmarkt gehandelten Seltenen Erden werden derzeit zum allergrößten Teil in China abgebaut. Hier liegen auch die größten bekannten Lagerstätten, weitere große Vorkommen gibt es in Australien, USA und Kanada. Aufgrund chinesischer Exportbeschränkungen und einer steigenden weltweiten Nachfrage sind die Preise für Seltene Erden seit Mitte 2010 stark gestiegen. Versorgungsengpässe werden schon in Kürze für bis zu sieben Elemente (Dysprosium, Europium, Lanthan, Neodym, Praseodym, Terbium und Yttrium) erwartet. Daher sind derzeit viele neue Förderprojekte außerhalb Chinas in Planung, unter anderem in Kalifornien und am Mt. Weld in Australien.
Motor für innovative Produkte
Seltene Erden im Einsatz
In der Medizintechnik wird Lanthan für die Herstellung gut sterilisierbarer Instrumente benötigt. Gadolinium kommt in Kontrastmitteln für die Kernspintomographie zum Einsatz. Cer wird in der Zahntechnik und Ytterbium in der Nuklearmedizin verwendet. Auch in der Computertechnik und Elektronik kommen Seltene Erden zum Einsatz. Yttrium, Europium und Thulium werden als Leuchtstoffe in TV- und Plasmabildschirmen benötigt.
In der CD-Herstellung kommen Dysprosium, Praesodym und Terbium zum Einsatz. Und für die Herstellung von selbstreinigenden Backöfen braucht man das Element Cer. Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche weitere Produkte, für die verschiedene Seltenerdmetalle benötigt werden. So werden in der Lasertechnik verschiedene Seltene Erden benötigt und in der Reaktortechnik kommen die Elemente Praseodym und Dysprosium als Abschirmmittel für Kernreaktoren, Gadolinum zur Kontrolle von Uran-Bauelementen und Samarium als Neutronenabsorber zur Anwendung.