Lexikon
Handke, Peter: Langsame Heimkehr
- Erscheinungsjahr: 1979
- Veröffentlicht: Österreich
- Verfasser:
- Deutscher Titel: Langsame Heimkehr
- Genre: Erzählung
Einen Einschnitt im Werk von Peter Handke (* 1942) markiert die Erzählung »Langsame Heimkehr«, erschienen beim Verlag Suhrkamp in Frankfurt am Main. Das Buch beschreibt in drei Kapiteln die Geschichte Valentin Sorgers, eines ins Niemandsland an den Polarkreis verschlagenen Geologen, seit Jahren entfernt von Heimat und Familie, innerlich entfernt auch vom Bewusstsein dieser Distanz. Doch deren Erkenntnis vollzieht sich in bewusst gestalteter Langsamkeit. Vom Indianerdorf in Alaska über die amerikanische Westküste zur Ostküste und nach New York führt der zögernde Rückweg, den die Erzählung nicht vollendet. In der Metropole findet Sorger für sein »Bedürfnis nach Heil« eine Antwort, die sich zu einem »Gesetz« formt: »Ich erkläre mich verantwortlich für meine Zukunft, sehne mich nach der ewigen Vernunft und will nie mehr allein sein. So sei es.« Die Religiosität, die Sorger als Defizit in sich spürt, erfährt ihre Erfüllung allerdings nicht in den Versprechungen tradierter Offenbarung. Sinn kann nicht mehr gefunden, sondern muss erfunden, »frei fantasiert« werden. Handke ruft mit dieser Position, die auf die Philosophie Friedrich Nietzsches verweist, auch heftige Kritik hervor. Die Erzählung ist der erste Teil einer Tetralogie. Als Fortsetzungen erscheinen 1980 »Die Lehre der Sainte-Victoire«, 1981 »Kindergeschichte« und »Über die Dörfer«.

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