Lexikon
Österreich
Erste Republik
Nach dem Zusammenbruch der Habsburger Monarchie und dem Regierungsverzicht Kaiser Karls I. erklärten die Abgeordneten der deutschen Parteien 1918 Deutsch-Österreich zu einer demokratischen Republik als Bestandteil der „Deutschen Republik“. Unter dem Druck der Siegermächte des 1. Weltkriegs musste die österreichische Delegation dann aber die Bedingungen des Friedens von Saint-Germain 1919 annehmen: Verzicht auf Südtirol und die sudetendeutschen Gebiete, Anerkennung der neuen Staaten Tschechoslowakei, Polen, Ungarn und Jugoslawien, Verzicht auf den Anschluss an das Deutsche Reich, Zahlung hoher Reparationen. Wirtschaftlich und finanziell war der österreichische Rumpfstaat katastrophal geschwächt. Die Weltwirtschaftskrise, der bedrohliche Anstieg der Arbeitslosenzahl und dauernde Krisen im Parlament ließen den Ruf nach antidemokratischen, radikalen Lösungen laut werden. Bundeskanzler Engelbert Dollfuß verbot die Betätigung der NSDAP und löste 1933 SA und SS auf. Der vom ebenfalls verbotenen Republikanischen Schutzbund im Februar 1934 ausgelöste Aufstand wurde blutig niedergeworfen. Am 25. 7. 1934 wurde Dollfuß bei einem Putschversuch der NSDAP ermordet. Der neue Bundeskanzler, Kurt Schuschnigg, musste am 11. 3. 1938 sein Amt dem Nationalsozialisten Arthur Seyß-Inquart überlassen. Am 12. 3. 1938 marschierten deutsche Truppen ein, am 13. 3. 1938 wurde der „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich vollzogen. Am 2. Weltkrieg nahm Österreich auf deutscher Seite teil.
Österreich: Bundespräsidenten, Bundeskanzler
| Bundespräsidenten | Amtszeit |
| Michael Hainisch (parteilos) | 1920–1928 |
| Wilhelm Miklas (christlich-sozial) | 1928–1938 |
| „Anschluss“ an Deutschland | 1938–1945 |
| Karl Renner (SPÖ) | 1945–1950 |
| Theodor Körner (SPÖ) | 1951–1957 |
| Adolf Schärf (SPÖ) | 1957–1965 |
| Franz Jonas (SPÖ) | 1965–1974 |
| Rudolf Kirchschläger (parteilos) | 1974–1986 |
| Kurt Waldheim (parteilos) | 1986–1992 |
| Thomas Klestil (ÖVP) | 1992–2004 |
| Heinz Fischer (SPÖ) | 2004– |
| Bundeskanzler | Amtszeit |
| Karl Renner (Staatskanzler) (Sozialdemokrat) | 1919–1920 |
| Michael Mayr (christlich-sozial) | 1920–1921 |
| Johann Schober (deutschliberal) | 1921–1922 |
| Ignaz Seipl (christlich-sozial) | 1922–1924 |
| Rudolf Ramek (christlich-sozial) | 1924–1926 |
| Ignaz Seipl (christlich-sozial) | 1926–1929 |
| Ernst Streeruwitz (christlich-sozial) | 1929 |
| Johann Schober (deutschliberal) | 1929–1930 |
| Carl Vaugoin (christlich-sozial) | 1930 |
| Otto Ender (christlich-sozial) | 1930–1931 |
| Karl Buresch (christlich-sozial) | 1931–1932 |
| Engelbert Dollfuß (christlich-sozial) | 1932–1934 |
| Kurt Schuschnigg (christlich-sozial) | 1934–1938 |
| Arthur Seyß-Inquart (nationalsozialistisch) | 1938 |
| „Anschluss“ an Deutschland | 1938–1945 |
| Karl Renner (SPÖ) | 1945 |
| Leopold Figl (ÖVP) | 1945–1953 |
| Julius Raab (ÖVP) | 1953–1961 |
| Alfons Gorbach (ÖVP) | 1961–1964 |
| Josef Klaus (ÖVP) | 1964–1970 |
| Bruno Kreisky (SPÖ) | 1970–1983 |
| Fred Sinowatz (SPÖ) | 1983–1986 |
| Franz Vranitzky (SPÖ) | 1986–1997 |
| Viktor Klima (SPÖ) | 1997–2000 |
| Wolfgang Schüssel (ÖVP) | 2000–2007 |
| Alfred Gusenbauer (SPÖ) | 2007–2008 |
| Werner Faymann (SPÖ) | 2008– |
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