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Mit frisch gepressten Säften in den Frühling starten
Fit mit Pflanzenstoffen
Fünf Portionen Gemüse und Obst beugen Zivilisationskrankheiten wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor, so die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Der Grund hierfür wird in den „sekundären Pflanzenstoffen“ vermutet, also in Farbstoffen, in Pflanzenbestandteilen zur Abwehr von Fraßfeinden oder in Wachstumsregulatoren. Da sie nicht in den Energiestoffwechsel der Pflanze eingebunden sind, nennt man sie „sekundär“. Im menschlichen Stoffwechselsystem wirken Carotinoide und Co. jedoch blutdrucksenkend und beugen Krebs vor.
Sekundäre Pflanzenstoffe bleiben beim Entsaften erhalten, wenn auch in verminderter Form. Deshalb sollten Sie nicht alle Portionen an Obst und Gemüse durch Säfte ersetzen, sondern höchstens zwei. Dennoch genießen Sie mit einem frisch gepressten Saft eine große Portion an Vitaminen, Mineralien und Enzymen – mehr als in jedem gekauften Saft. Allein Ballaststoffe finden sich kaum in den flüssigen Fitmachern. Dafür sind Säfte aber auch besonders bekömmlich.
Smoothie – der „Ganzfruchtsaft“
Wer auf Ballaststoffe oder auch Vitamine direkt unter der Schale nicht verzichten möchte, der kann seinen Saft mit püriertem Fruchtfleisch ergänzen. Fertig ist ein so genannter „Smoothie“! Der Name leitet sich vom englischen Wort „smooth“ ab: „sämig, glatt, weich“. Er ist aber nicht geschützt. Vorsicht also beim schnellen Griff ins Supermarkt-Kühlregal. In vielen Fertig-Smoothies verbergen sich nicht nur Obst und Gemüse, sondern auch viel Zucker sowie Farb- und Konservierungsstoffe. Es lohnt sich, die Zutatenliste genauer anzuschauen.
Keine Durstlöscher
Mit oder ohne extra Zuckerzusatz: Säfte und Smoothies besitzen stets einen hohen Gehalt an Fruchtzucker. Deshalb sind sie als Durstlöscher ungeeignet. Und da einige Vitamine im Kontakt mit Sauerstoff zerfallen, gilt: Je frischer, desto besser!
Das kleine Einmaleins des Entsaftens
Wer auf seinen täglichen Vitamindrink nicht verzichten möchte, sollte sich einen Entsafter zulegen. Zwei verschiedene Systeme stehen zur Verfügung:
Zentrifugalentsafter: Das Obst und Gemüse wird klein geschnitten und mit einer Zentrifuge entsaftet. Die Saftausbeute ist gut, die Geräte sind erschwinglich. Flüchtige Vitamine wie Vitamin C können sich jedoch durch den Kontakt mit Sauerstoff zersetzen.
Saftpresse: Der Saft wird mechanisch gewonnen, zwei Walzen oder Kolben zerdrücken das frische Obst oder Gemüse. Die Vitamine bleiben so besser erhalten, allerdings sind die Geräte etwas kostspieliger und größer.
Generell sollte ein Entsafter alltagstauglich sein: robustes Gehäuse, einfaches Auseinander- und Zusammenbauen der einzelnen Teile, sowie Spülmaschinenfestigkeit sind ein Muss. Ein großer und stabiler Einfüllstutzen spart zudem zeitraubendes Geschnippel.
Beim Obst wählt man am besten frisches, reifes Obst aus der Region, verfaulte Früchte aussortieren. Wer mit Schale entsaftet, sollte auf Bio-Qualität achten. Selbst gepresster Saft ist nicht lange haltbar. Am gesündesten ist er, wenn direkt nach dem Pressen genossen wird.
Und für Rhabarber-Freunde: Weil Rhabarber Oxalsäure enthält, sollte man ihn nicht in Aluminiumbehältern oder -folie lagern oder kochen. Die Säure kann giftige Verbindungen aus dem Metall lösen.
Drei leckere Saft-Rezepte zum Ausprobieren
Der Frühlingsfrische
Ein erfrischender Spinat-Melonen-Saft für einen entspannten Sonnen-Nachmittag im Garten, allein oder mit Freunden
Zutaten für eine Portion
- eine halbe Honigmelone (ca. 400 g)
- 250 g junger, zarter Blattspinat oder Feldsalat
- Zimt
- Muskatnuss
- Eiswürfel
Den Spinat waschen und mit dem Fruchtfleisch der Melone entsaften. Den Saft mit Eiswürfeln in ein Glas geben, etwas Muskat darüber reiben und mit einem Hauch Zimt bestäuben. Guten Appetit!
Der Powersnack
Ein energiereicher Erdbeer-Rhabarber-Drink als Fitmacher für Arbeit oder Schule
Zutaten für eine Portion
- 250 g Rhabarber
- 120 ml Wasser
- 350 g frische Erdbeeren
- eine halbe Vanillestange
- 300 ml Buttermilch
- evtl. etwas Honig
Rhabarber schälen, in 1 cm breite Stücke schneiden, Vanillestange aushöhlen und alles mit dem Wasser in einem Topf ca. 4 Minuten weich kochen. Vanillestange entfernen und die gewaschenen Erdbeeren unterrühren. Das Kompott abkühlen lassen, pürieren, mit Buttermilch vermischen. Wer es gern süßer mag, kann noch etwas Honig unterrühren.
Der Vielseitige für heiße Tage
Ein Tomaten-Paprika-Saft als leichte Alternative zum opulenten Mittagessen oder den abendlichen Chips
Zutaten für eine Portion
- eine gelbe Paprikaschote
- drei große Tomaten
- zwei Handvoll Bärlauchblätter
- Salz, Pfeffer oder etwas Chilipulver nach Belieben
Paprikaschoten waschen und entkernen. Tomaten und Bärlauch waschen. Alles nacheinander entsaften und die Säfte anschließend miteinander vermischen, nach Wunsch salzen, würzen und sofort genießen.