Die Germanen kamen wahrscheinlich vor etwa 3.500 Jahren aus dem Osten. Sie verbreiteten sich über ganz Europa und sogar bis nach Nordafrika. Die Römer beschrieben sie als große, blauäugige Menschen mit blonden Haaren. Sie lebten von Ackerbau und Viehzucht: Sie pflanzten Gerste, Weizen, Hafer, Hirse, und Flachs an und hielten Pferde, Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen, Gänse und Hühner.
Zu den Germanen zählt man sehr viele verschiedene Stämme. Die wichtigsten sind: Franken, Alemannen, Sachsen, Goten, Wikinger, Normannen und Vandalen. Die Germanen trieben Handel mit den Römern. Aber sie führten auch Kriege gegen sie.
Die Germanen verehrten viele Götter. Der wichtigste war Odin oder Wotan. Thor oder Donar war der Gott des Donners, der Bauern und des Landes. Er schützte Menschen und andere Götter. Von ihm hat der Donnerstag seinen Namen. Der Dienstag wurde nach dem Kriegsgott Ziu genannt. Und Freitag kommt von Freyja, der Göttin der Fruchtbarkeit und Liebe. Zur Verehrung ihrer Götter versammelten sich die Germanen unter freiem Himmel an heiligen Orten. Diese lagen bei besonderen Quellen, Felsen oder Bäumen - meist Eichen. Bei den heiligen Handlungen wurden Tiere und vielleicht sogar Menschen geopfert.
Die Helden galten als Nachkommen der Götter. Das sind unter anderem Siegfried, der Drachentöter, und die Walküren. Diese Mädchen brachten die getöteten Helden zum Sitz der Götter, der Walhalla. Was davon wohl wahr und was Sage ist? Erik der Rote hat aber wirklich gelebt, er war ein Held der Wikinger, ebenso wie Theoderich der Große, der ein König der Goten war.