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Zahnbleaching: Wie es funktioniert und worauf du achten solltest

Lächeln einer jungen Frau

© Lesly Juarez, unsplash.com

Ein strahlend weißes Lächeln signalisiert Gesundheit und kann in der Arbeitswelt sowie im Privatleben Türen öffnen. Kein Wunder, dass sich jeder vierte Deutsche laut aktuellen Statistiken weißere Zähne wünscht. Ein professionelles Zahnbleaching beim Zahnarzt haben bisher trotzdem nur rund zwei Prozent durchführen lassen. Einen Zahnersatz in Form von Implantaten hat im Vergleich dazu jeder Zweite. Dass trotz des hohen Interesses an weißen Zähnen die wenigsten den Schritt zum Bleaching machen, liegt vor allem an der Angst vor hohen Kosten und Gesundheitsrisiken. Dabei ist einem Großteil aller Bürger gar nicht klar, was bei einem Bleaching überhaupt passiert. Wir klären auf.

Bleaching-Bedarf: Wie sich Zähne verfärben und was dagegen hilft

Die Zahnfarbe eines Menschen ist so individuell wie sein Fingerabdruck. Dabei bestimmen die Gene, ob man von Natur aus eher weiße oder gelbliche Zähne hat. Obwohl der Zahnschmelz als äußere Schicht immer transparent bis weiß ist, hat das darunterliegende Dentin im Sinne des Zahnbeins eine gelbe Nuance. Damit hängt die natürliche Zahnfarbe unter anderem davon ab, wie viel Zahnschmelz man aufbaut und wie sehr sich die aufgebaute Substanz verfärbt. Verfärbungen sind oft die Folge von Genussmitteln wie Kaffee, Rotwein oder Zigaretten. Auch Früchte und Fruchtsäfte können zu Ablagerungen führen, die als Zahnverfärbungen in Erscheinung treten. Bei professionellen Zahnbleachings in der Zahnarztpraxis werden solche Ablagerungen entfernt. Die anfallenden Kosten müssen gesetzlich versicherte Patienten in der Regel selbst tragen. Wer jedoch eine Zahnzusatzversicherung hat, kann von einer teilweisen Kostenübernahme für Zahnbleaching und andere ästhetische Behandlungen profitieren. Je nach Tarif und Versicherungsbedingungen können Versicherte alle zwei Jahre einen Zuschuss für diese Behandlung erhalten.

Bleaching mit Bleichmitteln: Wie der Zahnarzt Zähne von Ablagerungen befreit

Zahnbleachings beim Zahnarzt gehen mit dem Bleichmittel Wasserstoffperoxid gegen Zahnverfärbungen vor. In den meisten Fällen werden in der Praxis Konzentrationen zwischen 0,1 und sechs Prozent verwendet. Das Wasserstoffperoxid wird dabei auf die Zähne aufgetragen. Anschließend kommen UV-Lampen oder Laser zum Einsatz, die das Mittel über Wärme aktivieren. Dabei zerfällt das Peroxid, sodass aktiver Sauerstoff entsteht. Im Kontakt damit oxidieren auf den Zähnen die abgelagerten Farbpigmente, sodass das Gebiss um mehrere Nuancen heller wirkt. Alternativ zum Power-Bleaching mit Wasserstoffperoxid können in der Zahnarztpraxis auch Bleaching-Schienen zum Einsatz kommen. Dabei wird ein Bleichmittel auf eine Schiene aus Kunststoff gegeben, die der Patient eine Stunde lang tragen muss. Wer das Bleaching lieber zu Hause durchführt, kann die Kunststoffschiene auch mitnehmen. Allerdings muss vorab immer geklärt werden, ob man überhaupt ein geeigneter Kandidat für das Bleaching mit Bleichmitteln ist. Damit die Substanzen nicht in den Zahn eindringen und die Zahnstruktur nicht beschädigen, sollte man beispielsweise

  • nicht an Karies leiden.
  • keine undichten Kronenränder haben.
  • nicht an Zahnfleischentzündungen leiden.
  • keine freiliegenden Zahnhälse haben.

Eine Kontraindikation besteht zudem für Schwangere und Stillende sowie Patienten mit bestimmten Unverträglichkeiten. Auch Kinder und Jugendliche sind wegen ihrer noch nicht ganz festen Zahnstruktur keine geeigneten Kandidaten für ein professionelles Bleaching beim Zahnarzt. Für den Heimgebrauch gibt es auch Produkte wie Whitening-Zahnpastas, die man ganz ohne Rezept erhält. Allerdings sind Aufhellungszahnpastas oder -streifen deutlich niedriger konzentriert als die Mittel beim Zahnarzt und erreichen kaum eine sofortige Aufhellung um mehrere Nuancen. Zudem können sie den Zahnschmelz je nach Produkt bei falscher Anwendung sogar schwächen, sodass die Zähne am Ende noch gelblicher wirken. Einige Whitening-Produkte enthalten überhaupt kein Bleichmittel, sondern schmirgeln Ablagerungen mit Inhaltsstoffen wie Phosphaten und Putzkörpern lediglich ab. Dadurch erreichen sie im Gegensatz zu professionellen Zahnreinigungen mit Bleichmittel keine Aufhellung der genetisch bedingten Farbe des Zahnbeins.

Bleachings: Welche Risiken drohen und welche Alternativen es gibt

Der Zahnschmelz und die Zahnsubstanz werden von hierzulande zugelassenen Zahnbleaching-Konzentrationen bei richtiger Anwendung nicht angegriffen. Wie die meisten anderen Zahnbehandlungen sind auch Bleachings trotzdem nicht ganz frei von Risiken. Das Bleichmittel kann die Zähne beispielsweise empfindlicher machen, das Zahnfleisch reizen oder zu Entzündungen führen. Allerdings bleiben die Gefahren bei einer professionellen Bleaching-Behandlung in der Zahnarztpraxis gering. Bei der Heimanwendung wird es demgegenüber gefährlicher, weil negative Folgen von Zahnaufhellungen meist durch Anwendungsfehler bedingt werden. Wer trotzdem nach einer risikoarmen Alternative mit ähnlichen Effekten sucht, kann mit einer professionellen Zahnreinigung Beläge entfernen lassen. Dabei werden auch nur schwer mit der Zahnbürste erreichbare Zwischenräume von Ablagerungen befreit, wobei die Kosten ohne Zahnzusatzversicherung selbst getragen werden müssen. Wofür man sich auch entscheidet: Nach einer Zahnaufhellung sowie professionellen Zahnreinigung kann man selbst dazu beitragen, dass sich die Zähne nicht bald schon wieder verfärben. Beispielsweise, indem man

  • die Zähne zweimal täglich zwei bis vier Minuten lang richtig putzt.
  • eine mittelharte Zahnbürste zum Zähneputzen verwendet.
  • auf Genussmittel wie Kaffee, Tee, Rotwein, Zigaretten und auch Zucker verzichtet.
  • pflanzliche Öle wie Kokosöl zur Bindung von Bakterien im Mundraum nutzt.
  • Zahnpasta verwendet, die mit ihren Inhaltsstoffen den Zahnschmelz stärkt.

Wer sich an diese Tipps hält, erfreut sich länger an weißen Zähnen. Auch einige Hausmittel tragen zu einem strahlenden Lächeln bei, beispielsweise Kurkuma und Backpulver.

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