Rasche Gletschervorstöße, Ausbrüche von → Eisstauseen und Gletscherabbrüche werden nicht selten zu katastrophalen Ereignissen. Denn sie führen im Hochgebirge immer wieder zur Zerstörung und Schädigung von Siedlungen, Kulturland oder anderen Wirtschaftsgrundlagen. Besonders gefährlich sind Gletscherabbrüche oder Eisstürze, da sie plötzlich und sehr schnell abgehen. Zudem lässt sich der genaue Zeitpunkt eines Gletscherabbruches nur schwer vorherbestimmen.
Vorhersage:
Zwar lässt sich der Zeitpunkt eines Eissturzes nur schwer vorhersagen, es gibt aber charakteristische Geländemerkmale, die Hinweise auf mögliche Gefahren durch Eisstürze geben können: Hängegletscher mit großer Eismächtigkeit auf sehr stark geneigten Bergflanken, plötzliche Geländeverteilungen im Bereich einer Gletscherzunge auf Neigungen von mehr als 30 Grad und Zungenenden, die über steilen Karschwellen oder Talmündungsstufen hängen. Häufig treten Eisstürze im Sommer während der stärksten Gletscherschmelze auf. Durch den erhöhten Schmelzwasseranteil vergrößert sich die Geschwindigkeit des Gletschers durch Gleiten an seiner Basis. Dieser Prozess kann schließlich durch Starkregen oder langanhaltende Regenfälle verstärkt werden. Beim Zusammenspiel von Geländeverhältnissen und Witterung kommt es dann im ungünstigen Fall zu Abbrüchen von bis zu mehreren Millionen Kubikmetern Eis in wenigen Sekunden.