Google Chrome ist dank seiner Geschwindigkeit einer der beliebtesten Browser auf dem Markt. Mit den versteckten Einstellungen Chrome Flags kann der Google-Browser aber noch leistungsstärker und schneller werden. Die fünf Besten haben die Chrome-Experten von Expertiger nun zusammengestellt. Aber Vorsicht: Chrome Flags sind experimentelle Einstellungen, die nicht leichtfertig verändert werden sollten. Es ist daher ratsam, sich möglichst exakt an die folgenden Tipps zu halten.
Schnelles Schließen von Tabs und Fenstern
Um die versteckten Features einzusehen muss in die Omnibox “chrome://flags” eingegeben werden. Um in der Liste einen bestimmten Eintrag zu finden kann die Suchfunktion (Strg+F) verwendet werden. Damit die Änderungen wirksam werden, muss Chrome neu gestartet werden.
Die erste Einstellung, durch die Chrome schneller wird, ist unter dem Namen Schnelles schließen von Tabs und Fenstern zu finden. Wird diese Einstellung aktiviert, werden Tabs und Fenster in Chrome im Hintergrund in einem eigenen Javascript-Container namens onUnload.js - und damit unabhängig von der grafischen Benutzeroberfläche - entladen. Somit muss der Nutzer nicht warten bis Chrome den jeweiligen Tab schließt, sondern kann sofort weiterarbeiten.
Bilder und Videos schneller laden
Wenn Bilder auf einer Webseite langsam laden, hängt dies nicht immer nur mit der Internetgeschwindigkeit zusammen. Auch die Art und Weise, wie Bilder in Chrome geladen werden, spielt eine zentrale Rolle. Zur Darstellung von Bildern verwendet Google sogenannte Raster Threads. Je mehr Raster Threads zur Verfügung stehen, desto mehr Arbeitsspeicher wird für das Laden von Bildinhalten verwendet. Mit einem leistungsstarken Computer empfiehlt es sich daher, den Wert der Einstellung Anzahl an Raster-Threads auf 4 zu setzen.
Auch das Darstellen von Videos nimmt viel Rechenleistung in Anspruch und kann das Laden einer Seite daher verzögern. Um den Vorgang zu beschleunigen, empfiehlt es sich die Einstellung Hardwarebeschleunigte Videodecodierung zu aktivieren. Ist diese Flag aktiviert, wird die benötigte Rechenleistung vom Grafikchip geliefert. Die einzige Voraussetzung ist, dass der Grafikchip Videobeschleunigung unterstützt. Dies sollte aber bei allen gängigen Grafikchips der letzten Jahre der Fall sein.
Laden und Rendern von Webseiten beschleunigen
Chrome speichert Daten von kürzlich besuchten Seiten standardmäßig offline in einem Zwischenspeicher namens Cache. So können diese Inhalte bei einem erneuten Besuch sehr schnell aufgerufen werden. Die Einstellung Standardbreite für Kacheln stellt dem Laden aus dem Cache zusätzlichen Arbeitsspeicher zur Verfügung und beschleunigt so vor allem die Ladezeiten häufig besuchter Seiten. Der Cache ist äußerst dynamisch und so profitiert Chrome auch insgesamt von der vergrößerten Menge an Arbeitsspeicher.
Die letzte Einstellung Scrollvorhersage ermöglicht es Chrome die nächste Position nach dem Scrollen vorherzusagen. Bei Aktivierung dieser Einstellung reagiert Chrome auf das Scrollverhalten und lädt die jeweiligen Inhalte bei der entsprechenden Endposition bereits im voraus. Chrome kann sich daher auf die Inhalte “konzentrieren”, die der Nutzer zuerst sieht, und den Rest der Seite im Hintergrund laden. Für den Nutzer lädt die Seite gefühlt schneller.
Chrome ist immer noch langsam?
Wie schnell Chrome durch diese Einstellungen letzten Endes wird, hängt natürlich auch von der Hardwarekonfiguration des jeweiligen Rechners ab. Weitere “Bremsen” sind darüber hinaus viele, oder unerwünschte Browser-Erweiterungen, oder zu viele parallel geöffnete Tabs und Fenster. In manchen Fällen sorgt im Hintergrund laufende Schadsoftware für Geschwindigkeitsprobleme. Um wirklich das Optimum aus Chrome zu kitzeln, sollten all diese Bereiche gleichermaßen bedacht werden.