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Hitler begeht Selbstmord
30. April: Adolf Hitler begeht im Bunker unter der Reichskanzlei in Berlin Selbstmord. Gegen 15 Uhr zieht sich Hitler mit seiner Geliebten Eva Braun, die er am Tag zuvor geheiratet hat, in seine Privaträume zurück. Wenig später fällt ein Schuss.
Als daraufhin Hitlers Sekretär, Reichsleiter Martin Bormann, die Tür öffnet, findet er Hitler blutüberströmt im Sessel mit einer Pistole in der Hand vor. Seine Frau, die sich mit Kaliumcyanid das Leben genommen hat, liegt neben ihm auf einem Sofa. Das Bunkerpersonal hüllt die Leichen in Decken und trägt sie ins Freie in den Garten der Reichskanzlei. Dort werden sie in eine Grube gelegt, mit Benzin übergossen und angezündet. Einige Stunden zuvor hatten in nur 800 m Entfernung zwei sowjetische Feldwebel auf der Ruine des Reichstagsgebäudes die sowjetische Flagge gehisst. Die Schlacht um Berlin geht ihrem Ende entgegen.
Bis zuletzt hatte sich Hitler an die Hoffnung geklammert, dass es der deutschen Wehrmacht noch gelingen werde, das eingeschlossene Berlin zu entsetzen und dass das von ihm als “unnatürlich“ bewertete Bündnis zwischen den Westmächten und UdSSR zerfallen würde. Ungeachtet der tatsächlichen militärischen Lage operierte Hitler auf seinen Generalstabskarten weiter mit zahlreichen “Geisterarmeen“, Verbände, die es nie gab oder die längst aufgerieben waren, und erließ immer neue Durchhaltebefehle. Längst hatte er sich in seinem hermetisch abgeriegelten Bunker von der Wirklichkeit entfernt. In zahlreichen Funksprüchen fragte Hitler immer wieder vergeblich nach deutschen Entsatzangriffen. In der Nacht zum 30. April meldete ihm schließlich das Oberkommando der Wehrmacht (OKW) das endgültige Scheitern dieser Angriffe.
In seinem Testament bestimmt Hitler den Oberbefehlshaber der deutschen Kriegsmarine, Großadmiral Karl Dönitz, zu seinem Nachfolger als Reichspräsident. Propagandaminister Goebbels soll Reichskanzler werden.