Lexikon
slowẹnische Literatur
Die slowenische Literatur beginnt in der Reformationszeit (P. Trubar). Eine große sprachschöpferische Leistung war die slowenische Bibelübersetzung des J. Dalmatin; M. Pohlins philologische Schriften bemühten sich um die Ausformung der Muttersprache. Zum Begründer des slowenischen Theaters und Lustspiels wurde A. Linhardt. Eine slowenische Literatur im engeren Sinn setzte während der Romantik ein, begründet durch das Schaffen des Lyrikers F. Prešeren, eines Freundes von A. Grün. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich eine dem Realismus verpflichtete Erzählliteratur (F. Levstik, J. Stritar und I. Tavčar), die im Schaffen von J. Jurčič ihren Höhepunkt fand. Eine Brücke zur liberalen westeuropäischen Literatur schlug A. Aškerc mit seinen z. T. sozialkritischen Werken. Wichtigste Vertreter der Moderne sind I. Cankar und die Lyriker O. Zupančič, J. Murn-Aleksandrov und D. Kette. Nach dem 1. Weltkrieg suchte die slowenische Literatur Anschluss an den Expressionismus (S. Kosovel). Die in den 1930er Jahren gepflegte sozial ausgerichtete Prosa von V. Prežihov und M. Kranjec mündete nach 1945 in den sozialistischen Realismus ein (A. Ingolič, B. Kreft, M. Bor).In den 1980er Jahren wurde der Stalinismus besonders in der Memoirenliteratur aufgearbeitet (B. Hofman), während Autoren der Postmoderne neben dem Roman vor allem die Kurzprosa pflegten (D. Jančar, J. Detela). Bedeutende Vertreter der Gegenwartsliteratur sind R. Seligo und F. Lipus.
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