Wahrig Herkunftswörterbuch
Latein
Die Wendung mit seinem Latein am Ende sein bedeutet heute noch „nicht mehr weiterwissen“, und sie bezieht sich (wie das gleichbedeutende frz. en être au bout de son latin) auf die Zeit, als Latein die Sprache der Gelehrten und mit der Bildung Beauftragten war. In der Wendung bedeutet Latein so viel wie „Wissen(schaft)“ im Allgemeinen. Der Ausdruck Küchenlatein „schlechtes Latein“ wird damit erklärt, dass Humanisten auf diese Weise das in den Küchen von Klöstern gesprochene Latein herabsetzten. Als Jägerlatein galt zunächst die (teils undurchschaubare) Fachsprache der Jäger, bevor sich die Bedeutung „Erzählungen von angeblichen Jagderlebnissen“ dazugesellte und die alte Bedeutung ablöste. In der sich vom Mittelalter bewusst absetzenden Renaissance wurden deutsche Namen gern latinisiert oder gräzisiert: so hängte man ihnen entweder eine lateinische Nachsilbe an (aus Berg wurde Bergius), oder man übersetzte sie: Bäcker zu Pistorius, Bauer zu Agricola, Greif zu Gryphius, Groß zu Magnus, Krämer zu Mercator oder Schneider zu Sartorius. Bekannte Gräzisierungen, vom Deutschen ins Griechische übertragene Namen, sind Melanchthon, für deutsch Schwartzerdt, und Neander für Neumann.
Wissenschaft
Elektrostimulation bringt den Darm in Schwung
Ist die Kommunikation zwischen Gehirn und Verdauungssystem gestört, kann es zu schwerwiegenden Magen-Darm-Problemen kommen. Dazu zählen gegensätzliche Symptombilder wie Verstopfung und Stuhlinkontinenz. In allen Fällen soll eine elektrische Stimulation der beteiligten Nerven Abhilfe schaffen. Unklar war allerdings bisher, welche...
Wissenschaft
An der Grenze des Periodensystems
Forschende erzeugen mithilfe von Teilchenbeschleunigern neue superschwere Elemente. von CAROLIN SAGE Nur wenige Minuten nach dem Urknall entstanden die ersten chemischen Elemente: Wasserstoff, Helium und Lithium. Doch dabei blieb es nicht. Eigentlich fing die sogenannte Nukleosynthese erst anschließend an, denn im Inneren von...