Lexikon
histọrischer Materialismus
materialistische Geschichtsauffassungzusammen mit dem dialektischen Materialismus die geschichtsphilosophische Grundlage der Theorie des Kommunismus. Er wurde von K. Marx u. F. Engels gemeinsam ausgearbeitet, wobei (auch nach Engels’ eigener Angabe) die entscheidende Rolle Marx zufiel. – Bei der Formulierung des historischen Materialismus ging Marx von der Auffassung aus, dass die gesellschaftliche Entwicklung in der Geschichte einer notwendigen Gesetzmäßigkeit unterliege. Er sah den Faktor, der letztlich den gesamten sozialen, politischen und geistigen Lebensprozess der Menschheit bestimmt, in der Art und Weise, wie die Menschen die zum Leben notwendigen materiellen Güter produzieren. In dieser Produktionsweise sind zwei Hauptfaktoren zu unterscheiden: die Produktivkräfte (Arbeitswerkzeuge und Maschinen, aber auch die sie betätigenden Menschen und ihr Ausbildungsstand) und die gesellschaftlichen Produktionsverhältnisse (alle Verhältnisse der Menschen, die sie in der Produktionstätigkeit zueinander eingehen: Eigentumsverhältnisse, Klassenverhältnisse, Kauf, Verkauf, Verteilung u. a.). Im Lauf der geschichtlichen Entwicklung komme es immer wieder zu einem Widerspruch zwischen dem Entwicklungsstand der Produktivkräfte und dem der Produktionsverhältnisse. Da die einen Klassen an der Erhaltung der veralteten Produktionsverhältnisse interessiert sind (weil sie diesen Klassen Vorrechte gewähren), die anderen jedoch an deren Veränderung, setzt sich der Konflikt in einen Klassenkampf um, der erst durch eine revolutionäre Umgestaltung der Produktionsverhältnisse seine Lösung findet. Es folgt dann nach dieser Theorie notwendigerweise, wenn auch oft erst allmählich, eine Umgestaltung des gesamten politischen und geistigen Lebens (Recht, Moral, Kunst, Philosophie, Religion, z. T. auch Wissenschaft). Die Produktionsverhältnisse sind demnach die Basis, der ein politischer und ideologischer Überbau zugeordnet ist. – Der Überbau spielt dabei nicht nur eine passive Rolle; es wird ihm eine gewisse aktive, wenn auch zweitrangige Bedeutung zugeschrieben.

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