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Nagano 1998

Deutscher Rekord

Schauplatz der 18. Olympischen Winterspiele war diesmal eines der bedeutendsten Wallfahrtszentren Japans. Insbesondere für die deutsche Delegation war Nagano eine Reise wert: Noch nie hatte eine deutsche Mannschaft bei Winterspielen so gut abgeschnitten.

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Um den 2450 Athleten aus 72 Ländern einen würdigen Rahmen zu bieten, ließ die 360 000-Einwohner-Stadt für etwa 1,5 Mrd. Dollar u.a. zwei Arenen für die Eisschnell- und Eiskunstläufer, zwei Skisprungschanzen und eine Kunsteisbahn für Bob und Rodeln, die erste dieser Art in Japan, bauen. Dazu verschlang die Anbindung Naganos an die Hauptstadt Tokio durch den Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen 11,8 Mrd. DM. Während das IOC reichlich Profit machte allein der Verkauf der Fernsehrechte brachte 923 Millionen Mark ein , lohnte sich der finanzielle Kraftakt für den Gastgeber nicht: Diskotheken blieben leer und Straßenverkäufer blieben auf ihren Souvenirs sitzen. Somit konnten die Japaner trotz 60%-iger Beteiligung an den Fernsehrechte- und Sponsorengeldern nicht einmal annähernd ihre Kosten decken.

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Gelungene Premieren feierten die erstmals ausgetragenen Olympischen Sportarten Eishockey der Damen, Curling und Snowboard, die wesentlich zum Unterhaltungswert der Winterspiele beitrugen. Hingegen sorgten Wetterkapriolen für teilweise irreguläre Wettkampfbedingungen. Betroffen waren u.a. der alpine Skilauf (Terminverschiebungen), das Skispringen (Unterbrechungen) und der Vierer-Bob (verkürzter Wettkampf).

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Sportlich betrachtet gab es weit weniger Wermutstropfen, insbesondere für die deutschen Teilnehmer(-innen): So viele Medaillen wie in Nagano errang die deutsche Delegation noch nie, mit zwölf Mal Gold (plus 9x Silber und 8x Bronze) übernahmen die Deutschen die Führung im Medaillenspiegel vor Norwegen und Russland. Insbesondere die deutschen Ski-Damen sorgten mit den ersten drei Plätzen in der Alpinen Kombination für einen Medaillenregen. Ein dreifach Triumph erzielten auch die Eisschnellläuferinnen Gunda Niemann-Stirnemann (Gold), Claudia Pechstein (Silber) und Anni Friesinger (Bronze) über 3000 m. Der dritte Olympiasieg von Georg Hackl unterstrich zudem die Ausnahmestellung des bayerischen Rodlers.

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Einen außergewöhnlichen Triumph feierte auch das österreichische Ski-Ass Hermann Maier, der erst in der Abfahrt schwer stürzte und sich anschließend im Super-G und Riesenslalom Gold sicherte. Zur jüngsten Olympiasiegerin aller Zeiten wurde die 15-jährige US-Eiskunstläuferini Tara Lipinski, die sich gegen die hohe Favoritin Michelle Kwan (USA) durchsetzte. Zum erfolgreichsten Winter-Olympioniken aller Zeiten wurde der Langläufer Björn Daehlie (NOR). Er gewann drei Gold- und eine Silbermedaille und erhöhte seine Medaillenausbeute bei Olympischen Spielen auf acht Gold- und vier Silbermedaillen.

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