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Welche Position hatte Spanien im Zweiten Weltkrieg?

Spanien - obwohl es vom faschistischen Franco regiert wurde - stand Deutschland als auch den Alliierten offiziell neutral gegenüber.

Hitler hatte durchaus Interesse, Spanien als Partner mit ins eigene Boot zu nehmen. Seine Hoffnung beruhte darauf, mit spanischer Unterstützung das unter britischer Herrschaft stehende Gibraltar einzunehmen und damit freien Zugang ins Mittelmeer zu haben. Deshalb traf Hitler am 23. Oktober 1940 Franco bei Hendaye an der französisch-spanischen Grenze und schlug er ihm vor, an der Seite Deutschlands in den Krieg zu ziehen. Hitler bot Franco dafür sogar Kolonialgebiete in Nordafrika an

Doch der Vorschlag des deutschen Diktators stieß bei Franco auf wenig Interesse: Der spanische Staatschef fürchtete nämlich, dass im Falle eines Kriegseintritts seines Landes die Kanarischen Inseln und die Küstenbereiche Spaniens - auch die Balearen - leicht durch die überlegenen britischen Streitkräfte eingenommen werden könnten. Also lehnte Franco das Angebot der Nazi-Regierung ab. Hitler musste offenbar zähneknirschend die Heimreise antreten.

Auf der anderen Seite aber sympathisierten zahlreiche Spanier mit dem NS-Regime und zogen unter dem Namen »Blaue Division« an die Ostfront (1941/43). Dieses Freiwilligen-Corps mussten die Spanier zwar unter britischem Druck 1943 aufgeben. Doch kurz darauf bildete sich die »Spanische Legion«, die bis zum Kriegsende kämpfte.

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