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Garagentorantrieb: Definition, Anwendungen, Besonderheiten

Mit einem Garagentorantrieb geht ein großes Tor ganz ohne Kraftaufwand auf. Es lässt sich mithilfe einer Fernbedienung, einer App oder durch die Eingabe eines Codes steuern. Das funktioniert auch vom Auto aus, sodass es längst nicht mehr notwendig ist, das Auto zu verlassen, um das Garagentor zu öffnen oder zu schließen. Bei schlechtem Wetter und für Menschen mit körperlichen Einschränkungen oder gesundheitlichen Problemen ist ein elektrischer Garagentorantrieb eine angenehme Entlastung. Wichtig beim Kauf sind die Zugkraft des Antriebs sowie Gewicht und Fläche des Garagentors.

Ein Sektionaltor lässt sich ohne Probleme mit einem Elektroantrieb ausstatten. Diese Tore haben den großen Vorteil, dass sie beim Öffnen oder Schließen weder nach außen noch nach innen Platz brauchen.

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So funktioniert der Garagentorantrieb

Der Garagentorantrieb empfängt ein Funksignal über die Fernbedienung, die sich in unmittelbarer Reichweite befinden muss. Daraufhin öffnet oder schließt sich das Garagentor. Bei den Handsendern kommen unter anderem AES-Verschlüsselungen zum Einsatz, damit die Daten nicht an Unbefugte gelangen können.

Der Antrieb braucht eine eigenständige Stromversorgung mit Kabel über eine 230-Volt-Steckdose, wie sie in jedem Haushalt üblich sind. Ist keine Stromversorgung verfügbar, gibt es Alternativen mit Akkubetrieb. Der Akku lässt sich mit einer kleinen PV-Anlage auf dem Garagendach kombinieren. So ist gewährleistet, dass der Akku immer ausreichend geladen ist. Der Antrieb ist damit nicht auf Netzstrom angewiesen.

Der Elektromotor des Garagentorantriebs treibt einen Schlitten oder einen Laufwagen an. Der Schlitten läuft über eine Schiene hin und her, dabei öffnet oder schließt er das Garagentor. Tor und Schlitten sind über eine zugkräftige, flexible Kette oder einen Zahngurt miteinander verbunden. Der elektrische Antrieb blockiert das mechanische Schließsystem und ersetzt es durch ein eigenes Schließsystem. Nur so ist es möglich, dass der Garagentorantrieb das Tor öffnen kann. Das macht es Einbrechern viel schwerer, in die Garage einzudringen.

Mit einem Garagentorantrieb bleibt die eigentliche Tormechanik erhalten. Der Antrieb übernimmt lediglich die Kraftarbeit, die sonst per Hand erledigt werden muss. Es ist ohne große Umbauarbeiten jederzeit möglich, wieder auf Handbetrieb umzustellen.

Neben einer Fernbedienung oder einem Funk-Handsender mit einer Reichweite von maximal 50 Metern gibt es auch die Möglichkeit, das Garagentor mit dem Smartphone über eine App zu öffnen.

): Schwing- oder Kipptore lassen sich sehr einfach mit einem Garagentorantrieb nachrüsten.

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Für welche Garagentore gibt es einen Antrieb?

Nicht jedes Garagentor ist dafür geeignet, nachträglich noch einen Elektromotor für einen Garagentorantrieb zu installieren. Für folgende Tore eignet sich der elektrische Antrieb:

  • Sektionaltor

Ein Sektionaltor besteht der Länge nach aus klappbaren Elementen, die wie eine Art Gelenk funktionieren. Mit diesen Gelenken ist es möglich, das Tor nach oben oder unten zu bewegen. Das Tor öffnet sich nach oben und liegt dann parallel zum Boden unter der Decke. Es bewegt sich gerade nach oben und braucht weder vor noch in der Garage Platz beim Öffnen. Die meisten Sektionaltore haben bereits einen Antrieb. Ist das nicht der Fall, ist es sehr einfach, sie entsprechend nachzurüsten.

  • Schwing- oder Kipptor

Schwingtore bewegen sich etwa die Hälfte ihrer Länge nach außen, wenn sie geöffnet oder geschlossen werden. Kipptore kippen beim Öffnen und Schließen etwas nach innen. Beide Systeme lassen sich einfach mit einem Antrieb nachrüsten. Bei Kipptoren ist dafür ein spezieller Beschlag notwendig.

  • Flügeltor

Flügeltore kommen nur noch selten zum Einsatz, denn sie blockieren beispielsweise bei Schnee. Ein Deckenantrieb funktioniert bei diesen Toren nicht. Hier ist ein spezieller Dreh- oder Flügeltorantrieb notwendig.

Besonderheiten, die zu beachten sind

Der Garagentorantrieb muss zum Tor passen, damit er das Tor überhaupt in Bewegung setzen kann.

Kraft – Fläche – Gewicht

Die angegebene Zugkraft gibt Auskunft darüber, wie leistungsstark der Elektromotor des Antriebs ist. Die Leistung ist in Newton angegeben. Dabei gilt: Je schwerer das Garagentor ist, umso höher muss die Zugkraft des Garagentorantriebs sein. Die meisten Antriebe haben 500 N, die für herkömmliche Garagentore ausreichend sind. Dennoch ist es empfehlenswert, das Gewicht des Garagentors nachzulesen und auch die Torfläche zu berücksichtigen.

Laufgeschwindigkeit

Eine hohe Laufgeschwindigkeit ist praktisch. Wer es morgens immer eilig hat, braucht einen Antrieb, der 20 cm oder mehr pro Sekunde bewegen kann. Bei den langsameren Antrieben ist etwas Geduld gefragt. Sie bewegen 10 cm pro Sekunde.

Sicherheit durch Hinderniserkennung

Elektrische Garagentore müssen per Bauanforderung in DIN-EN 12604 mit Hinderniserkennung und Abschaltautomatik ausgestattet sein. Dadurch stoppt das Tor sofort, wenn die Sensoren ein Hindernis erkennen.

Wer sein Garagentor auch bei Stromausfall bedienen können will, braucht einen Antrieb mit Notentriegelungssystem. Meistens sind diese Systeme mit dem Entriegelungssystem des Tors verbunden. Das Tor lässt sich dann ganz einfach von außen mit einem Schlüssel entriegeln.

Besonderheiten – Lichtschranke, Codetaster

Eine Lichtschranke ist eine Besonderheit, die dem Motor auch ohne Knopfdruck signalisiert, dass es wieder schließen muss, weil das Fahrzeug aus der Garage gefahren ist. Zudem erkennt eine Lichtschranke Hindernisse noch besser.

Mit einem Codetaster lässt sich das Garagentor nicht mobil öffnen oder schließen. Das Bedienelement ist an der Garagenwand montiert. Über das Tastenfeld wird ein individueller Zahlencode eingegeben, um den Antrieb freizuschalten.

Die Smartphone-Steuerung für das Garagentor ist noch nicht so geläufig. Dazu ist der Antrieb mit einem Empfangsmodul ausgestattet. Damit wird der Handsender überflüssig.

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