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Intelligente Helfer im eigenen Garten – Smart Home für draußen
Die Möglichkeiten von Smart Home im Garten
Bei Smart Home kommt es darauf an, Prozesse zu automatisieren und einzelne Geräte miteinander zu verknüpfen. Im Haus bedeutet das, dass Beleuchtung, Heizung, Rollläden, Belüftung und viele weitere Prozesse per Smartphone-App oder Automatismus gesteuert werden können. Es gibt zahlreiche Systeme, dieintelligentes Wohnen möglich machen. Auch im Garten ist es möglich, ein Smart Home System zu installieren. Hier haben Gartenbesitzer grundsätzlich zwei Optionen:
- Alle Geräte im Garten werden intelligent gesteuert und nach Möglichkeit miteinander verknüpft.
- Die Gartengeräte werden gemeinsam mit den Hausgeräten gesteuert und nach Möglichkeit verknüpft.
In beiden Fällen ist es selbstverständlich möglich, Smart Home nachzurüsten. Wer schon länger im Eigenheim lebt, kann mit wenigen Handgriffen einzelne Prozesse automatisieren und dann nach und nach die einzelnen Systeme auf Smart Home Systeme umstellen. Welche Bereiche des Gartens sich smart steuern lassen, erklären wir im Folgenden.
Rasenpflege mit Hilfe von Robotern und moderner Sensorik
Je größer die Rasenfläche, desto länger dauert das Mähen. Immer mehr Gartenbesitzer setzen deshalb auf moderne Rasenmähroboter, die die Rasenpflege übernehmen. Fast alle Hersteller von Mährobotern bieten dazu intelligente Smartphone-Apps, mit denen sich das Gerät entspannt von fast überall aus steuern lässt. Die Möglichkeiten eines Mähroboters sind dabei vielfältig: Einige Modelle verarbeiten den Rasenschnitt direkt zu Mulch, der den Rasen langfristig pflegt. Viele Modelle sind mit Wettersensoren ausgestattet und können die Mähzeiten und -intervalle an die aktuelle Witterung anpassen. Um einen Mähroboter zur Rasenpflege einzusetzen, muss der Gartenbesitzer in der Regel lediglich einen Begrenzungsdraht verlegen. Alternativ gibt es moderne Geräte, die den Garten kartieren und per App No-Go-Zonen lernen können. Die Steuerung der Roboter ist umfangreich:
- Mähzeiten und -pläne einrichten
- den Roboter starten und stoppen
- die Route ändern
- den Ladestatus überprüfen
- Sensoren ein- oder ausschalten
- einen Sicherheits-PIN einrichten
In der Regel funktioniert die smarte Steuerung per Bluetooth oder WLAN-Netz. Wichtig ist, Mähroboter nie arbeiten zu lassen, wenn sich Tiere oder kleine Kinder im Garten aufhalten, da in diesen Fällen ein großes Verletzungsrisiko besteht.
Auch die Bewässerung des Rasens lässt sich smart steuern. Moderne Rasensprenger lassen sich in die Smart Home Steuerung integrieren und arbeiten so wahlweise nach vorgegebenen Zeitplänen oder auf Kommando per Smartphone App. Selbst, wenn die Gartenbesitzer im Sommerurlaub sind, werden die Pflanzen gut und regelmäßig gegossen. Selbst eine Kombination mit Pflanzensensoren ist möglich, sodass die Bewässerung automatisch erfolgt, wenn der Boden zu trocken wird.
Den eigenen Pool intelligent pflegen und reinigen
Wer einen eigenen Pool im Garten besitzt, muss diesen regelmäßig reinigen. Auch hier gibt es mittlerweile Roboter, die die Arbeit übernehmen. Poolroboter lassen sich, genau wie Mähroboter, smart steuern und kümmern sich auf Kommando darum, den Pool von Unrat, Dreck und Blättern zu befreien. Für die smarte Steuerung eines Poolroboters benötigen die Besitzer wieder eine Smartphone-App, in der die nötigen Funktionen zur Verfügung stehen.
Eine besondere Möglichkeit ist, den Poolroboter mit einem Poolsensor zu kombinieren. Dieser überprüft ständig die wichtigsten Wasserwerte und alarmiert den Besitzer, sobald es ein Problem gibt. Gerade, wenn sich häufig Kinder im Wasser aufhalten, ist es wichtig, dass das Wasser rein und keimfrei ist. Folgende Werte werden vom Poolsensor erfasst:
- pH-Wert
- Salzgehalt
- Wassertemperatur
- Chlorgehalt
Fällt einer dieser Werte aus dem Rahmen, schickt der Sensor eine Nachricht an das System, sodass der Poolbesitzer sich darum kümmern kann. Unter Umständen reicht eine einfache Poolreinigung bereits aus, in manchen Fällen müssen darüber hinaus weitere Schritte eingeleitet werden.
Smart Home Beleuchtung im Garten einsetzen
Wenn Menschen an Smart Home denken, kommt ihnen in erster Linie Licht in den Sinn. Denn wer kennt sie nicht, die Filme und Serien, in denen Menschen nur zwei Mal klatschen, um das Licht ein- oder auszuschalten? In der Realität ist die smarte Beleuchtung zwar etwas anders aufgebaut, funktioniert jedoch innen und außen nach einem ähnlichen Prinzip.
Es gibt mittlerweile zahllose Hersteller, die Smart Home Beleuchtung anbieten. Meist lassen sich die Systeme für drinnen und draußen einfach miteinander koppeln. Beliebt ist der hochmoderne Zigbee 3.0-Standard. Dieser ermöglicht es, Systeme verschiedener Hersteller miteinander zu kombinieren. Per Zeitschaltuhr oder smarter Steuerung werden die Lichter dann gesteuert. Die Steuerung umfasst natürlich nicht nur das Ein- und Ausschalten. Darüber hinaus lassen sich Helligkeit, Lichtfarbe, Lichtwärme und unter Umständen sogar Farbwechsel über die smarte Steuerung einstellen.
Die Smart Home Beleuchtung hat gerade im Außenbereich natürlich nicht nur einen optischen Effekt. In diesem Setting geht es häufig um Sicherheit. Lampen im Eingangsbereich sind mit einem Bewegungsmelder ausgestattet. So schrecken die Lichter einerseits potenzielle Einbrecher ab und weisen Besuchern andererseits den Weg. Das Gleiche gilt für Wegelichter. Diese sind für die Unfallverhütung im Garten unerlässlich.
Smart Gardening ist der neue Trend
Moderne Sensorik vereinfacht den Anbau im Garten nachhaltig. So gibt es Wetter- und Pflanzensensoren, die ständig wichtige Daten an das Smartphone senden. Selbst, wenn Gärtner alles andere als einen grünen Daumen haben, wissen sie dank der Sensorik immer, wann sie pflanzen, gießen, düngen, Unkraut jäten oder ernten sollen. Eine ganz neue Errungenschaft auf dem Gebiet des Smart Gardenings ist darüber hinaus der Roboter „Genesis“. Er kümmert sich selbstständig um ein eingegrenztes Areal, bepflanzt dieses und pflegt die Pflanzen bis zur Ernte. Per Smartphone-App stellt der Besitzer ein, welche Aufgaben der Roboter übernehmen soll und er führt diese dann in Eigenregie aus. Die einzige Aufgabe, die der Besitzer selbst übernehmen muss, ist die Ernte am Ende des Prozesses. Für 3.500 Euro ist der Farmbot derzeit zu haben!
Doch selbst, wenn das Geld für „Genesis“ fehlt, gibt es viele Möglichkeiten, das Gärtnern zu vereinfachen. Gärtner kombinieren die oben beschriebenen Sensoren mit der Bewässerungsanlage und müssen sich dann nicht mehr um das Gießen der Zier- und Nutzpflanzen kümmern. Der Gärtner sieht auf dem Smartphone dann, ob der Boden zu trocken, zu feucht, zu sauer oder zu fest ist und kann schnell intervenieren. Denn bei aller Automatisierung gilt: Ein wenig Selbermachen gehört trotzdem noch dazu.