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Potik

[
griechisch
]
die Wissenschaft vom Wesen und von den Formen der Dichtung und die darauf beruhende Theorie der Dichtung; neben der Literaturgeschichte ein Teil der Literaturwissenschaft. Da die Poetik jeweils von verschiedenen (vorhandenen oder nur gedachten) Dicht-Idealen ausgeht, hat jede Epoche ihre eigene Poetik; vielfältig wurde die Frage nach dem „Zweck“ der Dichtung beantwortet: Die Kunst soll ganz zweckfrei sein (lart pour lart), oder sie soll Vergnügen, Erbauung, Belehrung, Erschütterung, Mitleid, moralische Stärkung oder sozialkritische Aufrüttelung bezwecken. Andere Kernfragen der Poetik sind die Fragen nach den möglichen Darstellungsweisen (lyrisch, episch, dramatisch), nach den Sehweisen (Tragik, Komik) und nach Wesen und Wirkung der einzelnen Gattungen (Lyrik, Epik, Drama).
Die ältesten Abhandlungen über die Poetik stammen von Aristoteles und von Horaz. Bis hin zu G. E. Lessing lag der Schwerpunkt der Poetik überwiegend auf formalen Problemen: Eine Dichtung sei dann gut, wenn sie bestimmten Modellen (meist den Werken der klassischen Antike) entspricht. So war die Poetik dieser Zeit mehr eine praktische Anleitung zum Dichten als eine Wissenschaft von der Dichtung. Über die formalen Fragen hinaus dringen die ästhetischen Schriften von G. E. Lessing, J. W. von Goethe und F. von Schiller. Die für die Romantik maßgebende Poetik erarbeiteten die Brüder A. W. von Schlegel und F. von Schlegel. Für den Realismus sind die Schriften von F. Hebbel und R. Wagner wichtig, für den Naturalismus die von É. Zola und A. Holz. Neuere Poetiken stammen von W. Dilthey, O. Walzel, W. Kayser und E. Staiger.
Aristoteles
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