Lexikon
Wirbeltiere
VertebrataGruppe der Chordatiere, zu der u. a. die Säugetiere und damit auch der Mensch gehören. In der modernen Systematik werden die Wirbeltiere aufgelöst in die Unterstämme Kieferlose (Agnatha) und Kiefermäuler (Gnathostomata), die dann gleichberechtigt neben den anderen beiden Unterstämmen der Chordaten, Manteltiere (Tunicata) und Schädellose (Acrania), stehen. Hauptkennzeichen ist der Besitz eines gegliederten Achsenskeletts (Wirbelsäule), in dessen Nähe oder in dessen Innerem sich das Rückenmark befindet, sowie einer sekundären Leibeshöhle (Coelom). Der ursprüngliche Körperbau der Wirbeltiere zeigt eine Gliederung in hintereinander gelegene Abschnitte (Metamerie), die jedoch im Lauf der Entwicklung durch Verschmelzungsprozesse stark umgeändert werden. Bei den niedersten Wirbeltieren findet man diese Gliederung noch in den segmental angelegten Muskelabschnitten (Myotome) oder den entsprechenden Abschnitten des Nerven- oder Skelettsystems (Neurotome und Sklerotome). Bei den höheren Wirbeltieren kann man dann nur noch die Regionen (Kopf, Hals, Brust, Bauch, Becken und Schwanz) als Ergebnis der Verschmelzungsprozesse unterscheiden. Die Haut der Wirbeltiere zeigt einen zweischichtigen Bau: die mehrschichtige Oberhaut (Epidermis) und die darunter gelegene Lederhaut (Cutis). Die Oberhaut kann Federn, Haare und Schuppen tragen und die Mündungen von tiefer gelegenen Talg-, Schweißdrüsen beherbergen. Das Nervensystem der Wirbeltiere zeigt meist am Vorderende des Rückenmarks eine Gehirnanlage, deren 5 Teile (Vorder-, Zwischen-, Mittel-, Hinter- und Nachhirn) mehr oder weniger gut ausgebildet sein können. Das Blutkreislaufsystem ist geschlossen. Die paarigen Gliedmaßen lassen sich theoretisch von den Flossen der Fische, vom so genannten Archipterygium („Urflosse“), ableiten, da nämlich alle Wirbeltiere (unabhängig von ihrer Lebensweise in Wasser, Luft oder auf dem Lande) auch sonst homologe Skelettelemente, nur jeweils ihren Lebensbedürfnissen angepasst, aufweisen (Abstammungslehre). Die Sinnesorgane sind meist hoch entwickelt. – Die ersten Wirbeltiere entstanden wahrscheinlich in Form von Panzerfischen, die viel stärker verknöchert waren, im Silur.
Wirbelsäule (Schema)
Wirbelsäule
© wissenmedia
Haut: schematischer Längsschnitt
Haut: schematischer Längsschnitt
© wissenmedia
Wissenschaft
Schutz vor kleinen Aliens
Planetenschützer wollen nicht nur fremde Organismen von der Erde fernhalten. Sie bewahren auch andere Himmelskörper vor irdischen blinden Passagieren. von KAI DÜRFELD Nur von einem Ort im Universum wissen wir, dass dort Leben existiert: von unserer Erde. Doch die Suche im All hat gerade erst begonnen. Und man kennt einige...
Wissenschaft
Streit um gesunde Ernährung
Fast täglich gibt es neue Meldungen, was gesund sein soll. Und viele Studien widersprechen sich. Woran liegt das? von CHRISTIAN WOLF Rotes Fleisch hat keinen guten Ruf. Wer übermäßig viel davon isst, erhöht damit angeblich massiv sein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Auch der häufige Verzehr von verarbeitetem...